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Bericht: Israel mit neuem Gaza-Plan - Ausreise für Sinwar

Ein neuer Entwurf für ein Abkommen zur Beendigung des Gaza-Kriegs sieht laut einem Medienbericht vor, dass der Hamas-Anführer im Gazastreifen das Gebiet sicher verlassen darf.

Nahostkonflikt - Proteste in Tel Aviv
Demonstranten fordern die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen Foto: Mahmoud Illean/DPA
Demonstranten fordern die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen
Foto: Mahmoud Illean/DPA

Israel hat angesichts der stockenden Gaza-Verhandlungen einem Medienbericht zufolge einen neuen Entwurf für ein Abkommen mit der Hamas über eine Waffenpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln vorgelegt. Der Plan sieht auch vor, dass der Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, das Gebiet unbehelligt verlassen darf, wie der israelische Sender Kan berichtete. Im Gegenzug sollen alle noch von der Hamas festgehaltenen, aus Israel Entführten auf einmal freigelassen werden.

Bei den Verhandlungen war bislang geplant gewesen, die Geiseln in mehreren Phasen freizubekommen. Nach fast einem Jahr Geiselhaft ist in Israel die Sorge um das Leben der Menschen groß. Mehrere Entführte sind bereits von der Hamas ermordet oder sehr wahrscheinlich im Zuge der israelischen Bombardierungen getötet worden.

Neben Sinwar soll dem Bericht zufolge auch weiteren hochrangigen Hamas-Mitgliedern freies Geleit aus dem Gazastreifen zugesichert werden. Wohin genau sie sich absetzen sollen, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Viele Hamas-Führer leben derzeit etwa im Exil in dem Golfemirat Katar. 

Der Plan beinhaltet Medien zufolge auch ein Ende des Kriegs sowie eine neue Regierung anstelle der Hamas. Teil des Deals ist demnach weiterhin auch die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Israel habe den Vorschlag den USA, die neben Ägypten und Katar, zwischen Israel und der Hamas vermitteln, unterbreitet. Eine Reaktion der Hamas gab es zunächst nicht.

Nach israelischen Informationen befinden sich noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Unklar ist, wie viele von ihnen noch leben.

© dpa-infocom, dpa:240919-930-236935/1