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Belarus droht Westen bei Militärmanöver

Viktor Chrenin, Verteidigungsminister von Belarus, beschuldigt Polen, Angriffsvorbereitungen gegen sein Land und Russland zu treffen. Für den Fall der Fälle droht er mit Atomwaffen.

Chrenin, Schoigu und Lukaschenko
Viktor Chrenin (M.) im Gespräch mit Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (l.) und seinem Staatschef Alexander Lukaschenko (Archivbild). Foto: Maxim Guchek
Viktor Chrenin (M.) im Gespräch mit Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (l.) und seinem Staatschef Alexander Lukaschenko (Archivbild).
Foto: Maxim Guchek

Der Verteidigungsminister von Belarus hat während eines unangekündigten Manövers der belarussischen Armee mit der Aufstellung strategischer Atomwaffen gedroht. »Wenn nötig, werden wir auch strategische Atomwaffen haben. Wir befassen uns schon mit der Vorbereitung bestehender Startrampen«, sagte Viktor Chrenin auf einem Truppenübungsplatz.

Sollte die feindselige Rhetorik des Westens anhalten, werde das »der nächste Schritt« sein, erklärte der General. Belarus selbst verfügt über keine Atomwaffen. Ende März hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, taktische Atomwaffen in der verbündeten früheren Sowjetrepublik zu stationieren.

Vor Chrenin hatte auch der Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, gedroht, notfalls mit Russland auch die Stationierung strategischer Atomwaffen im Land zu vereinbaren. Strategische Kernwaffen haben gegenüber taktischen eine deutlich größere Reichweite.

Krtik an Polen

Chrenin warf gleichzeitig speziell Polen vor, Angriffsvorbereitungen gegenüber Belarus und Russland zu treffen. »Es sind dort Waffenlieferungen sowohl aus Amerika als auch aus Südkorea geplant. Wir sehen außerdem, dass ihre militärische Infrastruktur vorbereitet wird und neue Einheiten und Brigaden entstehen, von denen früher nie die Rede war«, sagte der 51-Jährige. Das alles sei gegen Belarus gerichtet, behauptete er.

Das Manöver im Gebiet Brest im Westen von Belarus bezeichnete er als Premiere. Erstmals finde eine plötzliche Truppenüberprüfung in so großem Rahmen statt. Seinen Angaben nach wurde eine ganze Brigade mit 6000 Soldaten mobilisiert und in Marsch gesetzt.

Machthaber Lukaschenko ist politisch, wirtschaftlich und militärisch stark abhängig von Moskau. Russland hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Gebiet aus gestartet. Auch Moskau hatte am Freitagmorgen überraschend seine gesamte Pazifikflotte bei einer unangekündigten Überprüfung in Alarm- und Gefechtsbereitschaft versetzt und eine Truppenübung gestartet.

Telegram-Kanal des belarussischen Verteidigungsministeriums (Russ.)

© dpa-infocom, dpa:230414-99-315156/2