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Bas rät zur Handy-Enthaltsamkeit im Plenarsaal

Wenn Abgeordnete zu sehr aufs Handy starren, kommt das womöglich nicht so gut bei den Bürgerinnen und Bürgern an. Die Bundestagspräsidentin sorgt sich um den guten Ruf der Regierung.

Bundestag
Eine Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Die Bundestagspräsidentin appelliert an Abgeordente und Regierungsmitglieder, das Handy öfters in der Tasche zu lassen. Foto: Bernd von Jutrczenka
Eine Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Die Bundestagspräsidentin appelliert an Abgeordente und Regierungsmitglieder, das Handy öfters in der Tasche zu lassen.
Foto: Bernd von Jutrczenka

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat an Abgeordnete und Regierungsmitglieder appelliert, im Plenarsaal das Handy öfter in der Tasche zu lassen und es nicht ständig zu nutzen. »Man muss sich bewusst machen, wie das bei Bürgerinnen und Bürgern ankommt, wenn auf der Regierungsbank oder im Parlament permanent mit dem Handy gearbeitet wird«, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch in Berlin bei der Verleihung des Medienpreises Parlament 2022. Die Menschen hätten den Eindruck, dem jeweiligen Redner werde gar nicht zugehört.

»Ganz viele Bürgerinnen und Bürger schreiben mich an und sagen: Verbieten Sie doch die Handys im Parlament«, berichtete Bas. Eine Umfrage habe ergeben, dass mehr als 80 Prozent gegen Handys im Plenarsaal seien. Mit einem Verbot könnte sie sich aber wohl nicht durchsetzen. »Also, ich werde es gar nicht erst versuchen.« Man müsse auch berücksichtigen, dass das Handy für die Abgeordneten ein Arbeitsgerät sei.

Bas gab auch einen Einblick in ihr eigenes Handy-Nutzungsverhalten: »Mit (Verteidigungsministerin) Christine Lambrecht schreibe ich im Moment am meisten«, auch mit Emojis - »die ganze Palette«. Sie nutze auch oft einen Avatar, der ihr ähnlich sehe. Konsequenzen hat die 54-Jährige aber aus dem Stress gezogen, den ihr die Veröffentlichung eines Videos während ihrer Corona-Infektion auf TikTok eingebracht hat. »Ich bin wieder raus«, sagte sie mit Blick auf die Plattform. Das Video war im Netz bei manchen Nutzern auf Kritik gestoßen.

© dpa-infocom, dpa:221012-99-102711/2