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Barbock: Viel über Bundesliga diskutiert, wenig über Kinder

Annalena Baerbock
Annalena Baerbock, Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: »Fast jedes zehnte Kind hat während des Lockdowns Gewalt erlebt.«. Foto: Felix Kästle/dpa
Annalena Baerbock, Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: »Fast jedes zehnte Kind hat während des Lockdowns Gewalt erlebt.«. Foto: Felix Kästle/dpa

BERLIN. In der Corona-Krise haben Kinder und ihre Rechte aus Sicht der Grünen monatelang eine beklagenswert kleine Rolle gespielt.

»Dabei sind Kinder das zerbrechlichste Glied unserer Gesellschaft. Aber statt die Voraussetzungen zu schaffen, damit Kitas und Schulen als erstes wieder öffnen, wurde ewig über die Öffnung der Fußball-Bundesliga und von Möbelhäusern diskutiert«, sagte Parteichefin Annalena Baerbock der »Welt am Sonntag«. 

Sie forderte bundesweite Leitlinien, »wie wir nach den Sommerferien in Schulen und Kitas zu einem kindergerechten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren«. Dass solche Vorgaben fehlen, sei ein schwerer Fehler. Auch hätte der Bund aus ihrer Sicht mit den Ländern einen Extra-Fonds auflegen müssen, damit Kindergärten und Schulen zusätzliches Personal bekommen.

Baerbock verwies auf die Leiden nicht weniger Kinder. »Fast jedes zehnte Kind hat während des Lockdowns Gewalt erlebt. Diese Studien zeigen, wie fatal es ist, dass Kinder und ihre Rechte monatelang keine Rolle spielten«, sagte sie.

Sie beklagte, dass es Spitzentreffen mit der Industrie gegeben habe, aber keinen Schul- und Kitagipfel der Regierung. »Dazu lade ich jetzt als Oppositionspolitikerin ein - Gewerkschaften, Kita-Träger, Grundschullehrerverband, Kindermediziner.« An diesem Mittwoch werde digital beraten. (dpa)