Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verkürzt wegen des Machtkampfes in Russland ihre geplante zweitägige Reise nach Südafrika. Die Ministerin habe »ihre geplante Abreise nach Südafrika um einen Tag nach hinten verschoben, um angesichts der jüngsten Entwicklungen in Russland am Montagvormittag in Luxemburg an einem Treffen der EU-Außenminister teilzunehmen«, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Baerbock plane nun, am Montagnachmittag nach Südafrika aufzubrechen.
Geplante Termine in Kapstadt werden gestrichen. Die Ministerin will in der Hauptstadt Pretoria mit Außenministerin Naledi Pandor am Dienstag eine Sitzung der alle zwei Jahre tagenden deutsch-südafrikanischen binationalen Kommission leiten. Ursprünglich wollte Baerbock am Montag in Kapstadt unter anderem eine Firma besichtigen, die Teil des von Deutschland geförderten Impfstoff-Hubs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Damit soll der Ausbau der Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent gefördert werden.
Baerbock hatte sich am Samstag wegen der Entwicklung in Russland nach Angaben ihres Hauses unter anderem mit den Außenministern der anderen G7-Staaten über die Lage beraten. Zu den G7-Ländern der wirtschaftsstarken Demokratien gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien. Im Auswärtigen Amt kam ein Krisenstab zusammen.
Der Machtkampf zwischen der russischen Staatsführung und der Privatarmee Wagner des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin war zuvor eskaliert. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Neben der russischen Berufsarmee waren auch die Wagner-Söldner eine wichtige Einheit im Kampfeinsatz.
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