Die aussichtsreichste Anwärterin auf Mexikos Präsidentenamt, Claudia Sheinbaum, räumt den Posten als Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt. Knapp ein Jahr vor der Wahl kündigte die 60-jährige Physikerin ihren Rücktritt mit Wirkung zum Freitag an. Sie wolle im internen Auswahlverfahren der Präsidentenpartei um die Nominierung kämpfen. Ihr Ziel sei es, die erste Präsidentin des lateinamerikanischen Landes zu werden.
Die linksnationalistische Bewegung der Nationalen Erneuerung (Morena) von Präsident Andrés Manuel López Obrador will am 6. September den Namen des Kandidaten ankündigen. Der gemeinsame Bewerber von Morena und zwei verbündeten Parteien soll bis dahin durch eine Reihe von Umfragen bestimmt werden. Politiker, die derzeit ein öffentliches Amt ausüben, sollen nach einem Beschluss der Partei bis Freitag zurücktreten. Außenminister Marcelo Ebrard (63) hatte bereits seinen Posten geräumt, weitere Rücktritte sollen folgen.
Mexiko ist das bevölkerungsreichste spanischsprachige Land mit 126 Millionen Einwohnern und die zweitgrößte Volkswirtschaft in Lateinamerika nach Brasilien. López Obrador, der nach sechs Jahren Amtszeit nicht wieder kandidieren darf, ist in der Bevölkerung sehr beliebt. Seine Partei liegt vor der Präsidentenwahl am 2. Juni 2024 klar in Führung.
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