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Autopsie ergab: Getöteter Schwarzer erlitt 46 Schusswunden

Der Fall des durch Polizeischüsse getöteten Jayland Walker hatte in den USA für Bestürzen gesorgt. Eine Autopsie liefert nun weitere Einblicke zum Tatvorgang.

Akron
Die tödlichen Polizeischüsse auf den 25 Jahre alten Jayland Walker sorgten für Entsetzen. Foto: Andrew Dolph
Die tödlichen Polizeischüsse auf den 25 Jahre alten Jayland Walker sorgten für Entsetzen.
Foto: Andrew Dolph

Nach dem Tod eines Schwarzen in einem Kugelhagel durch Polizisten in den Vereinigten Staaten hat eine Autopsie Dutzende Schusswunden festgestellt. Insgesamt seien 46 Ein- oder Streifschüsse auf dem Körper des zur Tatzeit 25 Jahre alten Jayland Walker gefunden worden, teilten Gerichtsmediziner am Freitag in Akron (Ohio) mit. 26 Projektile seien im Körper festgestellt worden. Diese hätten Verletzungen an Herz, Lunge, Leber, Milz, linker Niere, Darm und mehreren Rippen verursacht.

Die Tötung Walkers durch die Polizisten hatte Ende Juni - gut zwei Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten - in den USA für Bestürzung gesorgt. Mehrere Videos zeigten, wie der junge Mann nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei mit Dutzenden Schüssen getötet wird. Zu diesem Zeitpunkt war er Polizeiangaben zufolge nicht bewaffnet. In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art.

Polizei: Wegen Verkehrsdelikt gestoppt

Die Polizei teilte mit, Beamte hätten Walker wegen eines Verkehrsdelikts stoppen wollen. Der 25-Jährige habe nicht angehalten. Während der Verfolgungsjagd hätten Beamte gemeldet, dass der Verdächtige einen Schuss aus dem fahrenden Auto abgegeben habe - auf dem Fahrersitz seien später eine Handfeuerwaffe und ein geladenes Magazin gefunden worden.

Der Mann habe schließlich die Flucht zu Fuß fortgesetzt und dabei eine Skimaske getragen. Die Beamten hätten zunächst erfolglos versucht, ihn mit Tasern zu stoppen. Auf einem Parkplatz habe der Verdächtige angehalten und sich den Polizisten zugewandt. Diese hätten dann geschossen. Stellvertretend für Gewalt gegen Schwarze bei brutalen Polizeieinsätzen steht der Fall von George Floyd: Im Mai 2020 war der unbewaffnete Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis brutal ums Leben gekommen. Der Fall führte damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus.

© dpa-infocom, dpa:220715-99-39464/3