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Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel

Um Deutsche die Ausreise aus Israel zu ermöglichen, kommt jetzt doch die Bundeswehr ins Spiel. Und die dramatische Lage im Land führt noch zu einer weiteren Maßnahme der Bundesregierung.

Auswärtiges Amt
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Israel, in die gesamten palästinensischen Gebiete und in den Libanon. Foto: Demy Becker/DPA
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Israel, in die gesamten palästinensischen Gebiete und in den Libanon.
Foto: Demy Becker/DPA

Wegen der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten warnt das Auswärtige Amt vor Reisen nach Israel, in die gesamten palästinensischen Gebiete und in den Libanon. Deutsche Staatsbürger vor Ort rief das Auswärtige Amt dazu auf, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen, über die es zu Ausreisemöglichkeiten informiert. Die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams würden verstärkt.

Bislang wurde vor Reisen nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete »dringend abgeraten«. Für den Gazastreifen bestand bereits eine Reisewarnung. Für den Libanon gab es bislang nur Warnungen für Teile des Landes, unter anderem für die grenznahen Gebiete zu Syrien und Israel.

Bundeswehr bringt deutsche Staatsbürger nach Hause

Eine Woche nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel bringt nun auch die Bundeswehr deutsche Staatsbürger aus dem Konfliktgebiet nach Hause. Drei Maschinen der Luftwaffe landeten am Sonntag mit insgesamt 162 Menschen an Bord auf dem Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen und in Berlin. Die Aktion schließt an die vom Auswärtigen Amt organisierten zivilen Sonderflüge der vergangenen Tage an und soll bei Bedarf fortgesetzt werden.

CDU-Fraktionsvize Johann Wadephul nannte das Agieren der Bundesregierung bei den Rückholungen von Deutschen aus Israel »chaotisch«. »Nun muss und wird es wieder die Bundeswehr richten. Sie ist ein Glücksfall für unseren Staat, der sich für Bürger in Not von seiner schlechten Seite gezeigt hat«, sagte Wadephul der »Rheinischen Post«. Die Regierung habe viel zu spät die Lufthansa gefragt.

FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte der »Rheinischen Post«, es sei das Gebot der Stunde, dass die Bundeswehr Unterstützung anbiete. Die derzeitige Maßnahme sei neben den vielen internationalen Flugangeboten, »die es gibt, um Tel Aviv zu verlassen, noch kein Spezialeinsatz, wie wir ihn in aus Kabul oder dem Sudan kennen, sondern eine zusätzliche Unterstützung«, sagte Strack-Zimmermann.

Sicherheitslage im Nahen Osten verändert

Eine Reisewarnung erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Derzeit gibt es Reisewarnungen für insgesamt 16 Länder, darunter die Ukraine, Syrien und Afghanistan sowie Teilreisewarnungen für mehrere weitere Staaten wie Russland oder Ägypten.

Angesichts der Entwicklungen nach dem beispiellosen Massaker von islamistischen Hamas-Terroristen am Samstag vor einer Woche hat sich die Sicherheitslage im Nahen Osten verändert. Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen »integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land« auf die Hamas im Gazastreifen vor.

© dpa-infocom, dpa:231015-99-569994/8