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Attentäter von Christchurch bekennt sich schuldig

Der Angeklagte hat vor dem Gericht überraschend die 51 Morde und 40 versuchten Morde zugegeben.

Moschee
Die Al-Nur-Moschee in Christchurch. Am 15. März 2019 hatte der Attentäter in zwei Moscheen 51 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Foto: Christoph Sator/dpa
Die Al-Nur-Moschee in Christchurch. Am 15. März 2019 hatte der Attentäter in zwei Moscheen 51 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Foto: Christoph Sator/dpa

CHRISTCHRUCH. Ein gutes Jahr nach dem verheerenden Terroranschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch hat sich der mutmaßliche Attentäter überraschend als schuldig bekannt.

Der 29-jährige Angeklagte habe vor dem Gericht in Christchurch die 51 Morde und 40 versuchten Morde zugegeben, teilt die neuseeländische Polizei mit. Im Juni hatte der australische Rassist noch erklärt, in allen Anklagepunkten unschuldig zu sein.

Am 15. März 2019 hatte der Täter in zwei Moscheen 51 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Die Attacke übertrug er per Helmkamera live im Internet. Vor dem Blutbad hatte er eine Kampfschrift mit rassistischen Parolen ins Netz gestellt. Vorgeworfen wird ihm auch Terrorismus. Derzeit sitzt der Mann in einem Gefängnis in Auckland, mehr als 1000 Kilometer nördlich von Christchurch.

Der Termin vor dem Gericht am Donnerstag war spontan anberaumt worden. Der Angeklagte wurde per Video zugeschaltet. Nach Medienberichten wurden ihm die Namen aller 51 Getöteten vorgelesen, bevor er nach seiner Schuld gefragt wurde. »Oh, ok, ja, schuldig«, sagte er Berichten örtlicher Medien zufolge.

Der Mann soll bis 1. Mai 2020 in Untersuchungshaft genommen werden. Der Polizei zufolge soll kein Urteil gesprochen werden, so lange nicht alle Überlebenden der Tragödie, die wollten, bei der Verhandlung dabei sein könnten. Das werde wegen der Coronavirus-Pandemie längere Zeit nicht möglich sein. (dpa)