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Athen setzt Impfpflicht im Gesundheitssektor durch

Griechenland folgt dem französischen Beispiel und führt eine Impfpflicht für alle Beschäftigten im Gesundheitssektor ein. Dabei will die Regierung nicht auf eine Entscheidung des Gerichtshofs warten.

Impfung
Eine Krankenpflegerin in einem staatlichen Krankenhaus in Griechenland wird gegen das Coronavirus geimpft. Foto: Yorgos Karahalis/AP POOL/dpa
Eine Krankenpflegerin in einem staatlichen Krankenhaus in Griechenland wird gegen das Coronavirus geimpft. Foto: Yorgos Karahalis/AP POOL/dpa

ATHEN. Die griechische Regierung besteht auf der angekündigten Impfpflicht für den Gesundheitssektor von Mittwoch an. Das Gesetz werde uneingeschränkt ab 1. September Anwendung finden, bestätigte am Montag der griechische Regierungssprecher Giannis Oikonomou bei einer Pressekonferenz.

Zuvor hatte eine Abteilung des griechischen Verwaltungsgerichts mehr als 100 Anträge von Ärzten und Krankenhausverwaltungen abgelehnt. Sie hatten gefordert, das Gesetz per einstweiliger Verfügung einzufrieren, bis der höchste griechische Gerichtshof entscheidet.

Das Gesetz sieht vor, dass jene Beschäftigten im Gesundheitssektor, die ab Mittwoch noch ungeimpft sind, ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt werden. Zuvor hatten Gewerkschaften gefordert, die Impfpflicht zumindest aufzuschieben. Auch aus dem Gesundheitssektor selbst gab es Kritik. Unter anderem besteht die Sorge, dass in Kliniken Personal fehlen könnte, wenn alle Ungeimpften konsequent freigestellt werden. Bei der griechischen Gesundheitsbehörde wird davon ausgegangen, dass derzeit noch rund 20.000 Mitarbeiter, mithin rund 20 Prozent aller Beschäftigten des Sektors, nicht gegen Corona geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. (dpa)