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Antisemitische Verschwörungsmythen in Österreich verbreitet

Vorurteile gegen Juden sind in Österreich laut einer Studie weit verbreitet. Vor allem unter Menschen mit weniger Bildung und mit einem generellen Hang zu Verschwörungstheorien.

Synagoge
Ein Davidstern ist in einem Gebetsraum in einer Bank eingraviert. (Archivbild) Foto: Fabian Sommer
Ein Davidstern ist in einem Gebetsraum in einer Bank eingraviert. (Archivbild)
Foto: Fabian Sommer

Mehr als ein Drittel der Menschen in Österreich glaubt laut einer Umfrage an judenfeindliche Mythen.

Unter den 2000 Befragten unterstützten 36 Prozent die Aussage, dass Juden die internationale Geschäftswelt beherrschten, hieß es in der vom Parlament beauftragen repräsentativen Studie, die präsentiert wurde. Ein ebenso großer Teil fand, dass Juden versuchen würden, Vorteile aus ihrer Verfolgung im Holocaust zu ziehen.

Laut der Studienleiterin Eva Zeglovits waren Vorurteile gegen Juden unter Menschen mit weniger Bildung, geringem Wissen über das Judentum und mit generellem Hang zu Verschwörungstheorien höher ausgeprägt. Die Meinungsforscher fanden auch überdurchschnittlich hohe Zustimmung zu antisemitischen Aussagen unter türkisch- und arabischstämmigen Menschen.

Der Präsident der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Österreich, Oskar Deutsch, forderte angesichts der Umfrageergebnisse »mehr Wissen um die Shoah und einen ehrlichen Umgang mit Antisemitismus« in der Gesellschaft. »Gefahr geht nicht nur von Extremisten aus, Antisemitismus gibt es auch in der Mitte«, schrieb er auf Twitter und forderte erneut einen politischen Boykott gegen die rechte FPÖ.

© dpa-infocom, dpa:230418-99-359673/2