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Anklage erhoben nach rassistischem Angriff auf Jugendliche

Im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg wurde eine türkischstämmige Jugendliche Anfang Februar rassistisch angepöbelt, verprügelt und getreten. Nun wurde Anklage gegen drei Frauen und drei Männer erhoben.

Berlin
Strassenbahnverkehr in Berlin. Foto: Carsten Koall
Strassenbahnverkehr in Berlin.
Foto: Carsten Koall

Knapp sechs Monate nach einem rassistischen Angriff auf eine türkischstämmige Jugendliche in Berlin-Prenzlauer Berg hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Nach einem Bericht des »Spiegels« lauten die Vorwürfe Beleidigung, Bedrohung und gefährliche Körperverletzung.

Angeklagt sind demnach drei Frauen und drei Männer im Alter von 24 bis 54 Jahren. Nach dem Bericht prüft das Amtsgericht Tiergarten nun, ob die Anklage zugelassen wird. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft wurde die Anklage Ende Juli erhoben. Weitere Angaben konnte er nicht nennen.

Die damals 17-Jährige war Anfang Februar nach ihrer Schilderung von drei Frauen und drei Männern rassistisch anöbelt, verprügelt und getreten worden. In einem Video aus dem Krankenhaus berichtete sie später teilweise weinend von dem Vorfall. Daraufhin gab es viele Reaktionen im Internet.

Die Tat hatte im Februar für großes Aufsehen gesorgt - nicht zuletzt deshalb, weil die Polizei die Ursache des Angriffs zunächst falsch dargestellt und in einer Mitteilung geschrieben hatte, Auslöser des Konflikts sei gewesen, dass die Frau keine Corona-Maske getragen habe.

Auch die Deutsche Presse-Agentur hatte diese ursprüngliche Darstellung der Polizei in einer Meldung übernommen und zudem die schon in der Polizei-Mitteilung genannten Hinweise der jungen Frau auf rassistische Beleidigungen nicht erwähnt.

© dpa-infocom, dpa:220825-99-515781/2