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Anführer der Aborigines Yunupingu ist tot

Die indigene Bevölkerung in Australien hat bis heute einen schweren Stand. Wie kaum ein zweiter stand Galarrwuy Yunupingu für die Rechte der Aborigines ein. Nun ist seine Stimme für immer verstummt.

Aborigine-Anführer Yunupingu gestorben
Anthony Albanese (l), Premierminister von Australien, und Galarrwuy Yunupingu, Vorsitzender der Yothu Yindi Foundation, Pionier im Kampf für die Landrechte der Aborigines, bei einem Festival im Nordosten von Arnhem Land. Foto: Aaron Bunch
Anthony Albanese (l), Premierminister von Australien, und Galarrwuy Yunupingu, Vorsitzender der Yothu Yindi Foundation, Pionier im Kampf für die Landrechte der Aborigines, bei einem Festival im Nordosten von Arnhem Land.
Foto: Aaron Bunch

Einer der wichtigsten Vertreter der australischen Ureinwohner ist tot: Galarrwuy Yunupingu, ein bedeutender Politiker und Pionier im Kampf für die Landrechte der Aborigines, sei am Montag im Alter von 74 Jahren in der nordöstlichen Region Arnhemland im Kreise seiner Familie gestorben, berichtete der australische Sender AAP unter Berufung auf die von ihm gegründete Yothu Yindi Foundation.

Yunupingu vom Volk der Yolngu war mehr als zwei Jahrzehnte lang Vorsitzender des Northern Land Council (NLC) und setzte sich für den Respekt vor dem Land und vor bestimmten heiligen Stätten ein. Bereits 1978 wurde er zum »Australier des Jahres« ernannt, es folgten weitere Ehrungen. 1998 wurde er in die Liste der »100 bedeutendsten lebenden Persönlichkeiten Australiens« aufgenommen.

»Er war ein Anführer, ein Staatsmann, ein großartiger Yolngu-Mann und ein großartiger Australier«, sagte Premierminister Anthony Albanese. Er werde Yunupingus Familie vorschlagen, ihn mit einem Staatsbegräbnis zu würdigen. »Es ist schwer in Worte zu fassen, was dieser Verlust für dieses Land bedeutet«, sagte die Ministerin für indigene Australier, Linda Burney. Die Yothu Yindi Foundation bezeichnete ihn als »Giganten der Nation«.

Erst Ende März hatte Albanese Details zu dem noch in diesem Jahr geplanten Referendum über eine Verfassungsänderung bekanntgegeben, durch die die indigene Bevölkerung nach langem Kampf eine Stimme im Parlament erhalten soll. Bei der Gelegenheit habe er auch noch einmal mit Yunupingu gesprochen, erklärte Albanese.

Das Verhältnis der Australier zur indigenen Bevölkerung ist ein sehr sensibles Thema. Aborigines haben den roten Kontinent nach Angaben des Nationalmuseums schon vor 65.000 Jahren besiedelt. Nach der Ankunft der First Fleet (ersten Flotte) in Sydney Cove am 26. Januar 1788 und der darauffolgenden Kolonisierung wurden viele Jahrzehnte lang Aborigine-Kinder ihren Eltern entrissen. Bis heute kämpfen die Ureinwohner für die Anerkennung ihrer Landrechte.

© dpa-infocom, dpa:230403-99-190266/2