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AfD-Kandidat kann in Nordhausen Oberbürgermeister werden

Nach der gewonnenen Landratswahl im Kreis Sonneberg könnte die AfD bald ein weiteres Amt in Thüringen bekleiden. Der dortige Landesverfassungsschutz stuft die Partei als erwiesen rechtsextrem ein.

Stichwahl in Nordhausen
Bei der Stichwahl in Nordhausen können sich die Wählerinnen und Wähler zwischen AfD-Kandidat Jörg Prophet und dem parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann entscheiden. Foto: Martin Schutt/DPA
Bei der Stichwahl in Nordhausen können sich die Wählerinnen und Wähler zwischen AfD-Kandidat Jörg Prophet und dem parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann entscheiden.
Foto: Martin Schutt/DPA

Die AfD hat die Chance, im thüringischen Nordhausen ihr bundesweit erstes Oberbürgermeisteramt zu gewinnen. Die Entscheidung fällt am Sonntag bei einer Stichwahl, zu der knapp 37.000 Wahlberechtigte der Industrie- und Hochschulstadt aufgerufen sind.

Der AfD-Kandidat, der 61 Jahre alte Unternehmer Jörg Prophet, hat nach dem ersten Wahlgang die bessere Ausgangsposition. Er erzielte vor zwei Wochen 42,1 Prozent der Stimmen. Prophet tritt geben den parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann an, der im ersten Wahlgang 23,7 Prozent der Stimmen bekam.

Die AfD hat seit Ende Juni eine Landratswahl in Thüringen und eine Bürgermeisterwahl in Sachsen-Anhalt gewonnen. Den Anfang machte der Landkreis Sonneberg im Süden Thüringens, wo der AfD-Politiker Robert Sesselmann zum ersten Landrat der AfD gewählt wurde. Seine Wahl hatte bundesweit für Diskussionen und besorgte Reaktionen gesorgt. In Thüringen ist die AfD mit ihrem Chef Björn Höcke vom Landesverfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und wird beobachtet.

Nordhausen ist eine Kreisstadt im Norden Thüringens mit rund 42.000 Einwohnern. Im ersten Durchgang der Oberbürgermeisterwahl hatte die Wahlbeteiligung bei 56,4 Prozent gelegen.

© dpa-infocom, dpa:230923-99-307274/4