Auch Tage nach einer Explosion auf dem Gelände einer mutmaßlichen Rüstungsfabrik nahe der russischen Hauptstadt Moskau werden noch immer acht Menschen vermisst. Der Großteil der Aufräumarbeiten auf dem Territorium des Sagorsker Optisch-Mechanischen Werks in der etwa 70 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegenen Stadt Sergijew Possad sei abgeschlossen, teilte die Stadtverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit.
Am Mittwoch hatte es in Sergijew Possad eine heftige Explosion gegeben - offiziellen Angaben zufolge in einem Pyrotechnik-Lager, das auf dem Fabrikgelände untergebracht war. Demnach soll menschliches Versagen die Ursache gewesen sein. Für den festgenommenen Direktor der Feuerwerksfirma beantragte die Staatsanwaltschaft am Freitag einen Haftbefehl. Das meldete die Agentur Tass unter Berufung auf das zuständige Gericht in Sergijew Possad.
Da das Optisch-Mechanische Werk einem Medienbericht zufolge an der Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs beteiligt gewesen sein soll, wurde allerdings auch spekuliert, dass es möglicherweise gezielt angegriffen worden sein könnte, etwa durch eine Drohne.
Die russischen Behörden sprachen zuletzt von einer getöteten Frau und mehr als 80 Verletzten. Im russischen Telegramkanal Baza war hingegen von mehr als 150 Körperteilen die Rede, die in den Trümmern gefunden worden seien. Baza ging vor diesem Hintergrund davon aus, dass in Wirklichkeit 15 oder mehr Menschen getötet worden sein könnten.
Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden durch die Explosion rund 440 Wohnungen und 20 Privathäuser in der Umgebung beschädigt. In einigen nahe liegenden Häusern sei die Warmwasserversorgung unterbrochen, hieß es.
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