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45 Versicherungsjahre: So hoch ist die Rente im Schnitt

Linke-Fraktionschef Bartsch fordert mit Blick auf die Durchschnittsrente pro Monat ein höheres Rentenniveau. Bei der Altersversorgung kommt es zu großen Unterschieden je nach Geschlecht und Herkunft.

Rente
Männer erhalten im Alter durchschnittlich eine höhere Rente als Frauen. Foto: Stephanie Pilick/DPA
Männer erhalten im Alter durchschnittlich eine höhere Rente als Frauen.
Foto: Stephanie Pilick/DPA

Rentnerinnen und Rentner mit mindestens 45 Versicherungsjahren haben in Deutschland Ende vergangenen Jahres durchschnittlich 1543 Euro Rente im Monat erhalten. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Frage von Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zuerst berichtete und die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die mit diesem Monat vollzogene Rentenerhöhung ist in den Zahlen damit noch nicht berücksichtigt. Bartsch sprach mit Blick auf die Zahl von einer »beschämenden Bilanz der Rentenpolitik der letzten zwei Jahrzehnte«.

Dabei gibt es weiter große Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Ost und West. Männer kamen demnach auf einen durchschnittlichen Rentenzahlbetrag von 1637 Euro im Monat, Rentnerinnen erhielten im Schnitt gut 300 Euro weniger (1323 Euro). In Ostdeutschland flossen durchschnittlich 1403 Euro im Monat, in den westdeutschen Bundesländern 1605 Euro.

Forderung nach Rentenerhöhung

Deutschland brauche ein deutlich höheres Rentenniveau, forderte Bartsch beim RND. »Dies kann finanziert werden durch eine große Rentenreform hin zu einer «Rentenkasse für alle» - eine Versicherung, in die alle Erwerbstätigen einzahlen: auch Beamte, Selbstständige und vor allem Abgeordnete und Minister.«

Er fordere von der Ampel zudem in diesem Jahr eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent als Inflationsausgleich. »Es darf nicht sein, dass Minister, Staatssekretäre und Pensionäre 3000 Euro Inflationsprämie kassieren, aber Rentner real weiter Kaufkraft verlieren.«

Das Rentensystem

Mit der jährlichen Rentenanpassung waren die Altersbezüge im Westen Anfang Juli um 4,30 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent gestiegen.

Das sogenannte Sicherungsniveau der Rente liegt aktuell bei gut 48 Prozent - der Wert beschreibt das Verhältnis der Rente zum durchschnittlichen Einkommen für den Fall von 45 Beitragsjahren eines Durchschnittsverdieners. Die Höhe der individuellen Rente hängt davon ab, wie viele sogenannte Entgeltpunkte Versicherte im Laufe ihres Erwerbslebens gesammelt haben.

Wer in einem Jahr so viel verdient wie der Durchschnitt im Land, bekommt dafür einen Punkt. Rentenpunkte gibt es auch für Zeiten von Kindererziehung, Ausbildung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

In den mindestens 45 Versicherungsjahren, auf die sich die von der Linken abgefragte Auswertung bezieht, können laut Ministerium auch Zeiten enthalten sein, für die keine Beiträge entrichtet wurden.

© dpa-infocom, dpa:230723-99-501847/3