Im Krisenstaat Somalia sind Behördenangaben zufolge mindestens 22 Kinder im Alter zwischen 10 und 15 Jahren beim Fußballspielen durch einen Sprengsatz getötet worden.
Drei weitere Kinder seien am Freitag im Bezirk Qoryoley in der südlichen Provinz Lower Shabelle verletzt worden, sagte der Gouverneur der Provinz, Ibrahim Aden. Die Kinder hätten auf einem Fußballfeld einen intakten Sprengkörper gefunden und damit gespielt. Dieser sei explodiert.
Nach Angaben des Gouverneurs wird vermutet, dass jüngste Regenfälle den Sprengsatz, der vermutlich von Terroristen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab zurückgelassen wurde, freigelegt hatten. Die Gruppe kontrolliert weite Teile des Südens Somalias und führt immer wieder Anschläge auf Zivilisten, Soldaten und Politiker aus.
Mindestens sieben Tote bei Anschlag auf Hotel
Ebenso am Freitag kam es in Mogadischu zu einem tödlichen Terroranschlag. Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab stürmten ein Luxushotel und töteten mindestens sieben Menschen. Unter den Opfern befänden sich fünf Gäste des am Lido-Strand gelegenen Pearl Beach Hotels und zwei Wächter, sagte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Auch zwei Selbstmordattentäter seien ums Leben gekommen. Die Belagerung des Hotels dauerte am Freitagabend noch an.
Zunächst hätten sich die beiden Selbstmordattentäter am Eingang des Hotels in die Luft gesprengt, dann hätten Bewaffnete das Gebäude gestürmt, sagte Polizist Mohamed Dahir. Die genaue Anzahl der Angreifer sei noch unbekannt, sagte er. Ein weiterer Sicherheitsbeamter, Hassan Ali, sagte, die Angreifer hätten Hotelgäste als Geiseln genommen, was die Arbeit der Sicherheitskräfte erschwere. In und um das Hotel waren Augenzeugen zufolge am Freitagabend Schüsse und Explosionen zu hören.
Al-Shabaab reklamierte die Tat über den pro-islamistischen Radiosender Andalus für sich. Die Gruppe erschüttert das Land am Horn von Afrika mit etwa 16 Millionen Einwohnern seit Jahren mit Anschlägen und Gewalt.
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