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15 Länder und Kommunen fordern Gigabit-Geld

Bundesländer und kommunale Spitzenverbände fordern für den Ausbau des Breitbandnetzes weitere Zuschüsse.

Gigabit-Geld
Die Förderung für den Glasfaserausbau wurde frühzeitig gestoppt. Foto: Sina Schuldt
Die Förderung für den Glasfaserausbau wurde frühzeitig gestoppt.
Foto: Sina Schuldt

Nach dem vorzeitigen Förderstopp für den Glasfaserausbau in diesem Jahr fordern 15 Bundesländer und die kommunalen Spitzenverbände die sofortige Wiederaufnahme der Zuschüsse.

In einem Brandbrief an den Bund beklagen sie weiter, dass bislang auch für 2023 »keine belastbaren Mittel« für den Ausbau des Breitbandnetzes zugesagt seien. Der derzeitige Antragsstopp müsse »aufgehoben und die neue Förderung am 1.1.2023 unmittelbar an die bestehende Förderung anschließen«, heißt es dem der dpa vorliegenden Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium, Kopien gingen an Bundeskanzleramt und Finanzministerium.

Unterzeichnet haben alle Bundesländer mit Ausnahme Hessens und Städtetag, Landkreistag sowie Städte- und Gemeindebund. Der Bund hatte zum 17. Oktober seine Gigabit-Förderung für dieses Jahr eingestellt, weil die budgetierten drei Milliarden Euro wegen hoher Nachfrage nicht bis zum Jahresende reichen.

Derzeit herrsche große Unklarheit, kritisierte Bayerns Finanzminister Albert Füracker. »Niemand in Berlin sagt uns, welcher Verfahrensstand erreicht sein muss, um nichts zu kriegen, zunächst abwarten zu müssen, umplanen zu müssen«, sagte der CSU-Politiker in sarkastischem Spott. »Ein so abrupter Förderstopp ohne jede Vorwarnung lässt nur auf ein deutliches Missmanagement des Bundes schließen.«

Die 15 Länder und die Kommunalverbände argumentieren in dem Brief, dass schnelle Internetverbindungen wichtig für die deutsche Volkswirtschaft seien. »Anders als die derzeitigen Entlastungspakete oder die Gaspreisbremse geht es nicht um konsumptive Ausgaben, sondern um nachhaltige Zukunftsgestaltung«, heißt es in dem Schreiben. »Bereits derzeit bestehen hier in Deutschland Defizite. Weitere Verzögerungen sind nicht hinnehmbar.«

© dpa-infocom, dpa:221023-99-227598/2