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Aktuell Inland

Über 40 Verletzte durch islamfeindliche Straftaten in 2024

Nicht nur jüdische Menschen, sondern auch Musliminnen und Muslime klagen über zunehmende Anfeindungen. Ein Gradmesser dafür ist die Statistik der Polizei.

Tag der offenen Moschee
Einmal im Jahr gibt es in Deutschland einen Tag der offenen Moschee - hier in der DITIB-Merkez Moschee in Duisburg Marxloh. (Archivfoto) Foto: Henning Kaiser/DPA
Einmal im Jahr gibt es in Deutschland einen Tag der offenen Moschee - hier in der DITIB-Merkez Moschee in Duisburg Marxloh. (Archivfoto)
Foto: Henning Kaiser/DPA

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland bei islamfeindlichen Straftaten verletzt werden, steigt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Petra Pau (Die Linke) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach zählten die Polizeibehörden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres bundesweit 42 Verletzte durch Straftaten, bei denen ein islamfeindliches Motiv angenommen wird, darunter sind vier Schwerverletzte. Da Straftaten manchmal nicht direkt gemeldet werden beziehungsweise ein islamfeindliches Motiv häufig erst im Laufe der Ermittlungen erkannt wird, handelt es sich um vorläufige Zahlen.

Letzte Pegida-Demonstration
2014 wurde in Dresden das rassistische Bündnis »Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes« (Pegida) gegründet. Vor einigen Tagen fand die voraussichtlich letzte Kundgebung der Vereinigung statt. (Archivfoto) Foto: Sebastian Willnow/DPA
2014 wurde in Dresden das rassistische Bündnis »Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes« (Pegida) gegründet. Vor einigen Tagen fand die voraussichtlich letzte Kundgebung der Vereinigung statt. (Archivfoto)
Foto: Sebastian Willnow/DPA

Anstieg um 50 Prozent

Bei der von Pau ein Jahr zuvor gestellten Anfrage hatte die Bundesregierung unter Berufung auf Zahlen der Sicherheitsbehörden von 28 Leichtverletzten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 berichtet. 

 

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau
Bei der nächsten Bundestagswahl will Petra Pau (Die Linke) nicht mehr kandidieren. (Archivfoto) Foto: Jan Woitas/DPA
Bei der nächsten Bundestagswahl will Petra Pau (Die Linke) nicht mehr kandidieren. (Archivfoto)
Foto: Jan Woitas/DPA

Die Antwort der Regierung zeichne ein besorgniserregendes Bild, sagte Pau. Zwar seien im dritten Quartal dieses Jahres mit 117 Fällen weniger Taten gemeldet worden als im zweiten Quartal, als es 139 Straftaten waren. Doch sei eine zunehmende Brutalität der Angriffe zu erkennen. »Die steigende Zahl der Gewaltopfer verdeutlicht, wie ernst die Bedrohung für Menschen, die als muslimisch wahrgenommen werden, ist, und wie nötig entschiedene Maßnahmen zum Schutz und zur Prävention sind«, sagte Pau.

© dpa-infocom, dpa:241102-930-276828/1