Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ist für eine viertägige Wehrübung bei der Bundeswehr zeitweise zum Oberleutnant der Reserve ernannt worden. Bei den Feldjägern in Hannover betonte der Grünen-Politiker in Uniform, Russlands Angriff auf die Ukraine habe gezeigt, dass autoritäre Regime ein Problem mit der liberalen Demokratie hätten.
»Die verteidigt sich nicht von selber. Dafür braucht es die Bundeswehr, dafür braucht es aber auch uns alle als Zivilistinnen und Zivilisten, die wissen, was wir an der Bundeswehr haben«, sagte Özdemir.
Nach Angaben der Bundeswehr ist Özdemir der erste Bundesminister, der die seit 20 Jahren angebotenen Wehrübungen bei der Streitkräftebasis absolviert. Sein Besuch, der bereits am Montag begann, umfasste neben Gesprächen mit einsatzerfahrenen Soldatinnen und Soldaten unter anderem eine Einweisung in die Ermittlungsarbeit der Militärpolizei. Als Beifahrer nahm er auch an einer rasanten Fahrübung der Personenschützer teil. Für Mittwochnachmittag war ein Schießtraining mit Pistole und Gewehr in Bergen geplant.
Für Özdemir ist das Tragen der Bundeswehr-Uniform kein Novum - zwar hat er nicht gedient, allerdings hatte er schon 2019 als Bundestagsabgeordneter eine Wehrübung absolviert. Als Parlamentarier, der auch über Auslandeinsätze der Truppe entscheide, wolle er den Alltag der Soldatinnen und Soldaten kennenlernen und seinen Respekt und Dankbarkeit ausdrücken, sagte er. Begleitet wurde er vom Grünen-Bundestagsabgeordneten Niklas Wagener und dessen Büroleiterin.
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