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Wissenschaftler: »Welt eindeutig im Klima-Notfall«

Flutkatastrophen, Waldbrände, Hitzewellen - der Klima-Notfall ist da. Für ein Forscherteam steht fest: Es darf kein »Weiter so« geben. Sonst kommt es noch weit schlimmer.

Niedrigwasser am Rhein
Das weitgehend ausgetrocknete Flussbett des Rheins bei Bingen im vergangenen August. Forschern zufolge befindet sich die Erde bereits bei Alarmstufe Rot. Foto: Frank Rumpenhorst
Das weitgehend ausgetrocknete Flussbett des Rheins bei Bingen im vergangenen August. Forschern zufolge befindet sich die Erde bereits bei Alarmstufe Rot.
Foto: Frank Rumpenhorst

Unsere Erde befindet sich einem Forscherteam zufolge derzeit schon bei Alarmstufe Rot. »Die Menschheit sieht sich eindeutig bereits einem Klima-Notfall ausgesetzt«, schreiben die Autoren um William Ripple und Christopher Wolf von der Oregon State University kurz vor der Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm el Scheich. In den vergangenen Jahren hatte Ripple, unterstützt von Tausenden anderen Forschern aus der ganzen Welt, immer wieder vor einem solchen »Klima-Notfall« gewarnt und Gegenmaßnahmen gefordert.

Derzeit seien 16 von 35 analysierten und für das Klima wichtigen Parametern auf Rekordniveau, berichtet das Team im Fachjournal »BioScience«. Dazu zählten etwa der Viehbestand auf der Erde und der Verbrauch an Gas, Öl und Kohle sowie die Schmelzgeschwindigkeit der Gletscher und des Grönländischen Eisschilds. Die Weltbevölkerung sei so groß wie nie zuvor. Unter den Rekord-Faktoren sind auch einige wenige, die der Erderhitzung entgegenwirken, wie die Nutzung von Solar- und Windenergie.

Die Autoren weisen in einem weiteren Teil des Berichts auf die Folgen der Klimakrise wie zunehmende Hitzewellen, Flut-Katastrophen und Waldbrände hin. »Wie wir an den jährlichen Zunahmen an Klima-Katastrophen sehen, sind wir mitten in einer bedeutenden Klimakrise und es kommt noch schlimmer, wenn wir die Dinge so weiter machen, wie wir sie bisher gemacht haben«, so Wolf. Die Autoren fordern Gegenmaßnahmen - unter anderem besseren Naturschutz und die Eliminierung so gut wie aller Emissionen von fossilen Brennstoffen.

© dpa-infocom, dpa:221027-99-280356/3