Die Vogelgrippe ist in den vergangenen Tagen in zwei deutschen Geflügelhöfen ausgebrochen und zudem in einem dänischen nahe der deutschen Grenze. In einem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern führte das zur Tötung Zehntausender Puten. Betroffen sei ein Hof in der Gemeinde Lewitzrand mit etwa 25 000 Tieren, sagte ein Sprecher des Kreises Ludwigslust-Parchim. Die Keulung der Tiere sei am Mittwochmorgen angelaufen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Schwerin handelt es sich um das hochpathogene aviäre Influenzavirus des Subtyps H5N1. »Es ist zu befürchten, dass das Geschehen mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit weiter an Fahrt aufnimmt«, teilte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) mit.
In einem Geflügelbetrieb mit rund 50 Tieren in Niedersachsen brach ebenfalls die hochansteckende Form der Vogelgrippe aus, wie der Landkreis Cuxhaven am Mittwoch mitteilte. Vor allem Haus- und Wildgeflügel könne sich schnell infizieren. Alle Tiere in dem betroffenen Betrieb mussten demnach getötet werden. Schon Ende Oktober meldete die Behörde einen Ausbruch in einem Geflügelbetrieb mit rund 39 000 Tieren - allerdings mit der wenig ansteckenden Form der Vogelgrippe.
Vor diesen Ausbrüchen sei die hochpathogene Vogelgrippe in Betrieben Deutschlands zuletzt im Juli aufgetreten, teilte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) mit. »Es gab hier also eine Art Sommerpause.«
Die Vogelgrippe taucht seit Jahren immer wieder in Deutschland auf, sie wird durch Wildvögel eingeschleppt und verbreitet. Sie kann große wirtschaftliche Schäden verursachen: Ist ein Bestand von der hochansteckenden Variante befallen, werden in der Regel alle Tiere dort getötet.
Vogelgrippe-Viren wurden auch in einer dänischen Fasanenzucht nahe der deutschen Grenze nachgewiesen. Wegen der Ansteckungsgefahr würden in dem Betrieb bei Tønder alle etwa 2700 Tiere getötet, teilte die Veterinär- und Lebensmittelbehörde ebenfalls am Mittwoch mit. Die Fasane haben sich den Angaben zufolge möglicherweise bei Wildvögeln angesteckt, die auf ihrem herbstlichen Zug nach Süden in der Gegend Rast gemacht haben. Weil die Überwachungszone bis über die deutsche Grenze reicht, wurden die Behörden in Schleswig-Holstein informiert, damit sie eigene Schritte unternehmen können.
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