Eine Antarktis-Tagung in Finnland ist nach Angaben von Umweltschutzorganisationen ohne größere Fortschritte beim Schutz von Klima und Kaiserpinguinen zu Ende gegangen.
Die Ergebnisse des Treffens der Konsultativvertragsparteien des Antarktis-Vertrages (ATCM) in Helsinki spiegelten nicht das Ausmaß der Klima- und Biodiversitätskrisen wider, mit denen die Region rund um den Südpol derzeit konfrontiert sei, kritisierte die Antarktis- und Südpolarmeervereinigung ASOC.
Die Tagung habe sich zwar mit Fragen des Klimaschutzes und dem Schutz wichtiger Arten befasst, habe aber kaum Fortschritte auf dem Weg zu erforderlichen Maßnahmen gebracht, teilte die ASOC zum Abschluss des fast zweiwöchigen Treffens mit. Kleinere Erfolge seien jedoch erzielt worden, etwa die Schaffung eines neuen Schutzgebietes in der Ostantarktis und eine breite Einigung zur Bedeutung einer wirksamen Regulierung von Schifffahrt und Tourismus. Bemühungen um eine bessere Regulierung des Antarktis-Tourismus seien jedoch weitgehend im Sande verlaufen.
»Die ATCM hat wieder einmal die Chance verpasst, die Zukunft der Antarktis zu sichern«, monierte ASOC-Geschäftsführerin Claire Christian. Das wichtigste Ergebnis der Tagung sei eine Erklärung, die nur begrenzte praktische Auswirkungen haben werde. Forderungen nach einer Formulierung in der Erklärung zur Dringlichkeit von Maßnahmen zur Abschwächung der schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels in der Antarktis seien von einer kleinen Gruppe von Ländern blockiert worden. Ein Mitglied habe zudem einer Entscheidung im Weg gestanden, den Kaiserpinguin als besonders geschützte Art auszuweisen.
Beim jährlich stattfindenden ATCM geht es um Schutzzonen an Land und auf dem Schelfeis, bei Treffen der Antarktis-Kommission CCAMLR um Meeresschutzgebiete. Kurz nach dem ATCM in Helsinki wird vom 19. bis 23. Juni ein CCAMLR-Sondertreffen in Chile stattfinden.
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