Umweltschützer feiern die Ausweisung eines neuen Nationalparks in Laos, in dem viele seltene und ausgefallene Tierarten leben. Der Xesap-Nationalpark umfasse künftig ein mehr als 202.000 Hektar großes Gebiet in dem südostasiatischen Land, das Heimat teils skurril anmutender Arten sei, teilte der WWF mit.
Dazu gehörten der zur Gattung der Hirsche gehörende Roosevelt-Muntjak, der prächtige Perlenpfau und der Rotschenklige Kleideraffe, der als eine der schönsten Primatenarten der Welt gilt. Auch ist in der Region das erst 1992 entdeckte rehgroße Waldrind Saola zu Hause, das als so geheimnisvoll gilt, dass es auch als »asiatisches Einhorn« betitelt wird.
»Der neue Status als Nationalpark schützt nicht nur seltene und bedrohte Arten, sondern bietet auch erhebliche Möglichkeiten für wissenschaftliche Forschungen«, erklärte Stefan Ziegler, Asien-Referent und Experte für die Mekong-Region beim WWF Deutschland. Xesap sei ein Leuchtturmprojekt für den Naturschutz und ein Modell für zukünftige Schutzgebiete, betonte er.
Möglicherweise noch viele unentdeckte Arten
Besonders vielversprechend bei der Untersuchung der Artenvielfalt in dem Gebiet sei der Einsatz von Kamerafallen. »Diese Technik ermöglicht es uns, seltene und scheue Tiere zu beobachten, ohne sie zu stören«, sagte Ziegler. Die Daten seien von enormem Wert für die Forschung und den Schutz dieser Arten. »Und natürlich können wir so jederzeit neue Tierarten entdecken.« Es sei wichtig, dass dies gelinge, bevor Tier- und Pflanzenarten ausgelöscht würden, noch bevor die Menschheit überhaupt von ihrer Existenz erfahren habe.
Der Xesap-Nationalpark erstreckt sich über die südlichen Provinzen Salavan und Sekong und ist nun einer von sieben Nationalparks in Laos. Sein Gebiet umfasst bewaldete Täler, Gebirgsketten und Kalksteinkarsthügel.
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