Seine Stiele ähneln weißem Spargel und er wächst beinahe überall: Der Schopf-Tintling ist von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGFM) zum Pilz des Jahres 2024 gekürt worden. Zu erkennen ist er an seinem weißen, walzenförmigen Hut, der mit seinen abstehenden Schuppen wie ein haariger Schopf wirkte, wie die Gesellschaft am Samstag zu einer Tagung im thüringischen Lehesten mitteilte.
Junge Schopf-Tintlinge (Coprinus comatus) sind demnach gute und beliebte Speisepilze. Weil sein langer, gerader Stiel weißem Spargel ähneln und auch Geruch und Geschmack an Spargel erinnern, ist er auch unter dem Namen Spargelpilz bekannt. Innerhalb seiner Gattung (Tintlinge; Coprinus) ist er der einzige Speisepilz. Allerdings verderbe er schnell, so dass er weder auf Märkten angeboten noch als Zuchtpilz kultiviert werden könne.
Schopf-Tintlinge sind nach Regenperioden von Mai bis November zu finden. Nach Angaben der Gesellschaft können ihnen auch stickstoffreiche Wiesen oder Rasenflächen nichts anhaben, während die Bestände der meisten anderen Pilzarten durch landwirtschaftliche Düngung abnehmen. Schopf-Tintlinge wachsen sogar an geschotterten oder geteerten Wegen, selbst durch Risse der Asphaltdecke oder aus Betonspalten.
Der Pilz werde auch in der fernöstlichen Heilkunde geschätzt: Der Gesellschaft zufolge soll er etwa den Blutzuckerspiegel regulieren und die Verdauung fördern.
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