Himmelgucker können am Wochenende eine partielle Mondfinsternis über Deutschland beobachten. Das Phänomen ist am Samstagabend (28. Oktober) mit bloßem Auge zu sehen, wie Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde sagte. Zu maximal sechs Prozent wird die Erde den Mond demnach verdunkeln. Der Vollmond werde aussehen wie angeknabbert: »Man sieht, dass da etwas fehlt.«
Die partielle Mondfinsternis könnte in ganz Deutschland zu sehen sein. Doch nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach gibt es vielerorts voraussichtlich Wolkendecken. Die besten Chancen hätten die Menschen in einem Streifen von der Nordseeküste bis zur Lausitz und südlich der Donau. Ganz im Norden, in Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Rheinland, dem Saarland, Baden-Württemberg oder auch in Unterfranken seien die Chancen voraussichtlich eher schlecht.
Der Mond kreuzt bei einem solchen Ereignis zum Vollmond-Zeitpunkt die Erdbahn und tritt teilweise in den Kernschatten der Erde ein. Das Phänomen sollte auch in Städten sichtbar sein, sagte Liefke. Gegen 21.35 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde ein, gegen 22.14 Uhr wird der Höhepunkt der Mondfinsternis erwartet. Um 22.53 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten der Erde dann wieder.
Sternwarten und Astronomievereine laden am 28. Oktober bundesweit zu einem Astronomietag ein und bieten neben einem Blick in den Sternhimmel auch Vorträge und anderes Rahmenprogramm. Ein Besuch lohne sich deshalb auch bei wolkenverhangenem Himmel, sagte Liefke. Mithilfe von Livestreams von anderen Orten könne man sehen, wie das Phänomen bei klarem Himmel aussieht. Die nächste Mondfinsternis wird im Jahr 2024 erwartet.
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