Der frisch gekürte Medizinnobelpreisträger Drew Weissman hat erst durch seine ebenfalls geehrte Kollegin Katalin Karikó von der Auszeichnung erfahren. Das Karolinska-Institut in Stockholm habe ihn nicht erreichen können, weil es eine falsche Nummer gehabt habe, sagte Weissman bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Preisträger an der University of Pennsylvania in Philadelphia.
Karikó war zuvor am frühen Morgen an der US-Ostküste von ihrem Mann ans Telefon geholt worden, der von dem Anruf aus Stockholm geweckt wurde, wie die Wissenschaftlerin sagte. Sie habe dem Institut dann die Nummer von Weissman gegeben und ihm auch eine SMS geschrieben. »Wir sind aber beide erstmal davon ausgegangen, dass uns da jemand einen Streich gespielt hat«, sagte Weissman. Erst als die Auszeichnung offiziell verkündet worden sei, hätten sie beide es auch sicher geglaubt.
»Das ist der Traum des Lebens, die ultimative Anerkennung der Arbeit«, sagte Weissman. »Ich habe schon immer davon geträumt, aber konnte mir nie vorstellen, dass es wirklich passieren würde.« Karikó betonte, dass sie beide aber nie auf »irgendeine Ehrung« hingearbeitet hätten. »Wichtig war, ein Produkt zu haben, das hilfreich ist.« Der Preis gebe ihnen beiden nun »noch mehr Energie« für die weitere Arbeit, sagte Weissman.
Zuvor hatte das Karolinska-Institut mitgeteilt, dass die in Ungarn geborene Biochemikerin Karikó und der US-Immunologe Weissman für ihre grundlegenden Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Corona in diesem Jahr den Nobelpreis für Medizin erhalten.
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