Nach seinem Ausscheiden als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) wird Lothar Wieler zum 1. April ans Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam wechseln. Er wird dort Sprecher des neuen Clusters Digital Health, in dem es um die Digitalisierung von Medizin und Gesundheitswesen geht, wie das HPI und die Hasso-Plattner-Stiftung am Dienstag mitteilten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb bei Twitter, Wieler werde in seiner neuen Funktion wichtige Beiträge zur Digitalisierung des Gesundheitssystems liefern. »Eine große Aufgabe. Ich wünsche ihm viel Erfolg, er ist optimal dafür qualifiziert.«
Nach acht Jahren an der Spitze des RKI freue er sich auf die Möglichkeit, seine Erfahrungen aus dem Public Health Sektor und der Bekämpfung von Pandemien nun im HPI einzubringen, erklärte Wieler laut Mitteilung. »Diese Pandemie wird nicht die letzte gewesen sein, aber wir können uns besser auf die nächste vorbereiten, indem wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen und in die Forschung investieren.«
Wieler hatte vor drei Wochen angekündigt, das RKI auf eigenen Wunsch zum 1. April zu verlassen, um sich »neuen Aufgaben in Forschung und Lehre« widmen zu können. Wieler war in der Corona-Pandemie eine zentrale Figur. Insbesondere zu Beginn informierte er regelmäßig bei Pressekonferenzen über die Entwicklung. Bevor Wieler im März 2015 RKI-Präsident wurde, forschte und lehrte er als Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre an der Freien Universität Berlin.
Das Hasso-Plattner-Institut teilte mit, als Präsident des Robert Koch-Instituts habe sich Wieler konsequent für eine datengestützte Wissenschaft eingesetzt und die digitale Transformation des Instituts beschleunigt umgesetzt. »Er wird unser vorhandenes Know-how im Bereich der digitalen Technologien durch seine wissenschaftliche Expertise und Erfahrung im Bereich Public Health optimal ergänzen«, sagte der Geschäftsführer und Dekan des HPI, Professor Tobias Friedrich, der Mitteilung zufolge.
Das privat finanzierte Hasso-Plattner-Institut betreibt universitäre Forschung in der Informationstechnik und bezeichnet sich als »Elite-Ausbildungsstätte«. 22 Professorinnen und Professoren sowie weiteres Lehrpersonal sind dort tätig.
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