Nach mehr als vier Jahren auf dem Mars hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa den Lander »Insight« stillgelegt. Ein Team des Kontrollzentrums in Kalifornien habe bei zwei aufeinander folgenden Versuchen keinen Kontakt zu »Insight« herstellen können, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Das habe den Schluss nahegelegt, dass die solarbetriebenen Batterien des Moduls nicht mehr genug Strom liefern könnten, hieß es weiter.
Grund dafür sei der Staub des Roten Planeten, der sich immer dicker auf den Solarmodulen ablagere. Schon am Dienstag hatte die Nasa erklärt, dass der Lander sein vermutlich letztes Bild vom Mars übermittelt habe. Zuvor hieß es bereits im November, dass »Insight« nur noch Energie für wenige Wochen haben werde.
Der stationäre Lander war im November 2018 auf dem Mars angekommen, um seismische Aktivitäten zu messen. Seine wissenschaftlichen Ziele erreichte er bereits nach gut zwei Jahren, so dass er sich danach auf einer »ausgedehnten Mission« befand. »Insight« hat laut Nasa mehr als 1300 Marsbeben registriert, die den Wissenschaftlern Aufschluss über die innere Beschaffenheit des Planeten geben. Die Hauptaufgabe sei es jetzt, die Menge an Daten zu sichern und Forschern in aller Welt zugänglich zu machen.
Erste rein geophysikalische Marsmission
Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war mit Messinstrumenten und einem Wissenschaftsteam an der Landemission beteiligt. »Insight« war laut DLR die erste rein geophysikalische Marsmission. Der letzte Funkkontakt mit der Erde habe am 15. Dezember stattgefunden.
Bekannt bei der Mission wurde vor allem der in Deutschland entwickelte sogenannte Marsmaulwurf. Das selbsthämmernde Gerät, das für lockeren, sandigen Marsboden entwickelt worden war, hatte lange Zeit auf den unerwartet harten Boden an seiner Einsatzstelle Schwierigkeiten. »Das Instrument war schließlich in der Lage, seine 40-Zentimeter-Sonde knapp unter der Oberfläche zu vergraben und dabei immerhin wertvolle Daten über die mechanischen und thermischen Eigenschaften des Marsbodens zu sammeln«, schreibt das DLR. Ursprünglich sei eine Tiefe von fünf Metern geplant gewesen.
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