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Erst fünf weibliche Physik-Nobelpreisträgerinnen

Etwa 500 Nominierungen gingen diesmal für den Preis in Physik ein - gewonnen hat auch eine Frau. Sie reiht sich damit in eine kurze Liste von Vorgängerinnen ein.

Physik-Nobelpreis - Anne L'Huillier
Anne L'Huillier ist eine der diesjährigen Nobelpreisträgerinnen für Physik. Foto: Ola Torkelsson/DPA
Anne L'Huillier ist eine der diesjährigen Nobelpreisträgerinnen für Physik.
Foto: Ola Torkelsson/DPA

Im Nobelpreis-Kosmos geht man davon aus, dass in Zukunft mehr Frauen unter den ausgezeichneten Forschenden sein werden. Damit rechne er absolut, sagte der Physiker Joseph Nordgren nach der Preisbekanntgabe in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften (KVA) in Stockholm der Deutschen Presse-Agentur. Anne L'Huillier sei erst die fünfte Frau, die mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet werde.

Jede Nobelpreis-Vergabe fuße auf den eingehenden Nominierungen, erklärte Nordgren, der Mitglied der KVA sowie Professor für Physik weicher Röntgenstrahlung ist und früher neun Jahre lang selbst im Physik-Nobelkomitee der Akademie saß. »Ich bin mir sicher, dass wir einen stetigen Anstieg der Nominierungen von Frauen verzeichnen«, sagte er. Etwa 500 Nominierungen gingen diesmal für den Preis in Physik ein - nähere Details dazu werden von den Nobel-Institutionen traditionell geheim gehalten.

Erste Frau unter den bis heute mehr als 220 Physik-Nobelpreisträgern war 1903 Marie Curie. Sie erhielt 1911 auch den Nobelpreis in Chemie und sei ein Einzelfall gewesen, sagte Nordgren. Erst 60 Jahre später wurde 1963 dann die Deutsch-Amerikanerin Maria Goeppert-Mayer ausgezeichnet, ehe wieder 55 Jahre verstrichen, bis erneut der Name einer Frau unter den Physik-Nobelpreisträgern war:

2018 war die Kanadierin Donna Strickland darunter, 2020 dann die US-Amerikanerin Andrea Ghez - und nun also L'Huillier. Die Atomphysikerin, die nach KVA-Angaben neben der französischen auch die schwedische Staatsbürgerschaft innehat, erhält den diesjährigen Preis zusammen mit Pierre Agostini und dem in Deutschland forschenden Ferenc Krausz.

© dpa-infocom, dpa:231003-99-425788/2