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Chemikalien in Wildschweinleber: Amt rät von Verzehr ab

Sogenannte Ewigkeitschemikalien können schädlich für die menschliche Gesundheit sein. Eine Behörde warnt deshalb vor dem Verzehr von Wildschweinlebern. Anders sieht es mit dem Fleisch der Tiere aus.

Wildschwein
Das Fleisch von Wilschweinen ist im Gegensatz zur Leber unbedenklich. (Symbolbild) Foto: Lino Mirgeler/DPA
Das Fleisch von Wilschweinen ist im Gegensatz zur Leber unbedenklich. (Symbolbild)
Foto: Lino Mirgeler/DPA

Experten warnen in Rheinland-Pfalz vor dem Verzehr von Wildschweinleber, weil die Innereien der Tiere stark mit gesundheitsschädlichen Chemikalien belastet sind. Es gehe um PFAS genannte Chemikalien, teilte das Landesuntersuchungsamt mit. Die Vermarktung und die Weiterverarbeitung in anderen Produkten sei untersagt, teilte die Behörde mit. Auch in anderen Regionen Deutschlands könnten die Lebern der Tiere belastet sein.

PFAS sind eine große Gruppe von synthetischen Chemikalien, die weit verbreitet sind - unter anderem in der Umwelt, im Trinkwasser und in der Nahrung. Sie tragen auch den Namen Ewigkeitschemikalien. »Von den relativ wenigen gut untersuchten PFAS gelten die meisten als mittel- bis hochtoxisch, vor allem für die Entwicklung von Kindern«, schreibt die Europäische Umweltagentur.

Nach Angaben des Landesuntersuchungsamtes wurden 30 Leberproben und 30 weitere Fleischproben von Wildschweinen untersucht, die in Rheinland-Pfalz erlegt wurden. Alle Lebern überschritten demnach den EU-weit gültigen Höchstgehalt für PFAS. »Das Fleisch von Wildschweinen hingegen ist hinsichtlich PFAS gesundheitlich unbedenklich«, schreibt das Amt. PFAS-Werte der untersuchten Fleischproben lagen in der Regel deutlich unterhalb der Grenze.

Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung trägt schon der Verzehr von einer Portion Wildschweinleber im Jahr erheblich zur Aufnahme von PFAS bei. Für Menschen, die einmal im Jahr eine solche Leber essen, bestehe demnach eine »mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit für gesundheitliche Beeinträchtigungen«. Das Bundesamt bezieht sich bei seiner Einschätzung auf Ergebnisse aus Schleswig-Holstein, geht aber davon aus, dass die Werte keine regionale Besonderheit sind. Im Rest von Deutschland könnten sie demnach ähnlich sein. 

© dpa-infocom, dpa:240805-930-194468/1