Der Online-Händler Zalando profitiert weiter von seinen Sparmaßnahmen. In den drei Monaten bis Ende Juni kamen ihm zudem Sportgroßereignisse wie die Fußball-EM zugute. Daneben setzt das Unternehmen seit Kurzem auf die Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und visuelle Inhalte. Überraschenderweise kündigte das Unternehmen ferner die Expansion nach China an - und den Abgang von Finanzchefin Sandra Dembeck. An der Börse legte die Zalando-Aktie am Dienstagmorgen zwischenzeitlich um 3,3 Prozent zu.
Wie das Berliner Dax-Unternehmen mitteilte, sollen mit dem neuen, ergänzenden Standort in Shenzhen neue Verkaufswege in sozialen Medien untersucht werden. Unter »Social Commerce« versteht man den Verkauf von Artikeln etwa mithilfe von Influencern.
KI-Kooperation wird ausgebaut
Zudem kündigte Zalando an, die Partnerschaft mit dem für ChatGPT bekannten KI-Unternehmen OpenAI weiter auszubauen. Dabei sollen weitere Wege gefunden, um generative KI beim Online-Shopping einzusetzen. Bereits jetzt setzt der Konzern verstärkt auf visuelle Inhalte, um etwa Produkte auf verschiedenen Hintergründen abzubilden. Entsprechende Inhalte zeigten eine höhere Interaktionsrate als herkömmliche Artikelfotos, hieß es. Videoinhalte sorgten dafür, dass Kunden dreimal wahrscheinlicher Produkte kauften. Zudem würden weniger Kunden Bestellungen zurückgeben. Das hilft, denn Retouren sind kostspielig für Unternehmen.
Plus bei Gewinn und Erlösen
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte im zweiten Quartal um fast ein Fünftel auf 171,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Berlin mitteilte. Dabei wirkten sich das Bestandsmanagement und geringere Logistikkosten positiv aus. Unter dem Strich sprang der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 70 Prozent auf 95,7 Millionen Euro. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.
Die Nachfrage legte Zalando zufolge vor allem in den Bereichen Sport, Designer und Beauty stark zu. Der Bruttowarenwert der drei Monate bis Ende Juni stieg um 2,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 3,4 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro.
Unterdessen gab Finanzchefin Dembeck bekannt, ihren bis Ende Februar 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Die Suche nach einer Nachfolge laufe, hieß es.
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