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Zahl der Insolvenzen steigt - IWH: noch keine Welle

44 Prozent mehr Firmenpleiten als im Oktober 2022 und 12 Prozent mehr als der Oktober-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 hat das Leibniz-Institut registriert. Wen hat es besonders betroffen?

Insolvenz
Unbenutzte Betten auf einem Klinikflur: Im Gesundheitswesen waren im Oktober auch Krankenhäuser von Insolvenz betroffen. Foto: Rainer Jensen/DPA
Unbenutzte Betten auf einem Klinikflur: Im Gesundheitswesen waren im Oktober auch Krankenhäuser von Insolvenz betroffen.
Foto: Rainer Jensen/DPA

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im Oktober leicht angestiegen. Wie aus dem Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle hervorgeht, lag sie bei 1037. Dies seien 44 Prozent mehr als im Oktober 2022 und 12 Prozent mehr als der Oktober-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, teilte das IWH am Dienstag mit.

»Der Anstieg der Insolvenzzahlen im Oktober markiert eine Trendwende«, sagt Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung, die für die Insolvenzforschung verantwortlich ist. Bereinigt um Arbeitstagseffekte sei der Oktober der Monat mit den höchsten Insolvenzzahlen seit Ende der Pandemie gewesen.

»Eine Insolvenzwelle ist das aber noch nicht«, betonte Müller. Diese sei auch nicht zu erkennen. In den Jahren 2003 und 2010 habe es teilweise mit 2000 Insolvenzen mehr als doppelt so viele Firmenpleiten im Monat gegeben wie derzeit. Entscheidend sei, wie groß die Unternehmen seien.

Laut IWH betrafen die meisten Insolvenzen im Oktober das Gesundheitswesen und die Industrie. Im Gesundheitswesen hätten zuletzt mehrere Kliniken und Krankenhäuser Insolvenz angemeldet, sagte Müller. Davon seien immer viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Für die kommenden Monate rechnet das IWH mit steigenden Insolvenzzahlen.

© dpa-infocom, dpa:231107-99-854237/2