Claus Weselsky bleibt Chef der Lokführergewerkschaft GDL. Der 63-Jährige wurde von 97 Prozent der Delegierten der Generalversammlung wiedergewählt, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Frankfurt mitteilte.
Weselsky, der die Gewerkschaft seit 2008 führt, habe seine Amtszeit um zwei Jahre verlängert, um die GDL »in der anspruchsvollen Zeit der durch das Tarifeinheitsgesetz ausgelösten Organisationsausweitung zu führen«. Der geschäftsführende Vorstand, dem Weselsky vorsitzt, wurde deswegen auch um einen Stellvertreter auf vier Mitglieder erweitert.
»Mit der Ausweitung unseres Organisationsbereichs vom Zugpersonal auf das gesamte direkte Personal haben wir eine anspruchsvolle Aufgabe übernommen«, erklärte Weselsky. Die GDL schloss im vergangenen Jahr bei der Deutschen Bahn neben dem Zugpersonal erstmals auch Tarifverträge für Mitarbeitende in Werkstätten und in der Verwaltung ab. Die Verträge kommen aber nur zur Geltung, wenn die GDL in dem jeweiligen Betrieb auch die meisten Mitglieder hat. Das Tarifeinheitsgesetz sieht vor, dass in einem Unternehmen mit zwei Gewerkschaften nur der Tarifvertrag der mitgliederstärkeren Arbeitnehmervertretung angewendet wird. Bei der Bahn konkurriert die GDL mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Mitglieder.
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