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Wertvollste Börsenunternehmen: US-Tech-Riesen dominieren

US-Unternehmen dominieren weiterhin unter den 100 wertvollsten Börsen-Konzernen der Welt. Deutsche Firmen gewinnen zwar wieder etwas an Gewicht. Ob das eine Trendwende ist, ist allerdings fraglich.

Apple
Ein Apple Store im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Der Konzern steht an der Spitze der 100 wertvollsten börsennotierten Firmen der Welt. Foto: Kathy Willens/DPA
Ein Apple Store im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Der Konzern steht an der Spitze der 100 wertvollsten börsennotierten Firmen der Welt.
Foto: Kathy Willens/DPA

US-Konzerne profitieren an den Börsen vom Hype um Künstliche Intelligenz (KI). An der Spitze der 100 wertvollsten börsennotierten Firmen der Welt steht erneut Apple mit einem Börsenwert von gut 3 Billionen Dollar zum Stichtag 30. Juni, gefolgt von Microsoft mit rund 2,5 Billionen Dollar. Das geht aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervor. Mit Ausnahme des saudischen Ölkonzerns Saudi Aramco haben die zehn höchstbewerteten Firmen ihren Hauptsitz in den USA. Zwei deutsche Konzerne schafften es immerhin wieder unter die Top 100.

Im ersten Halbjahr kam der Software-Konzern SAP mit einem Börsenwert von 159 Milliarden Dollar auf Rang 71 (Ende 2022: Rang 106), Siemens kletterte mit gut 132 Milliarden Dollar von Platz 115 auf Rang 91. Der Industriegasekonzern Linde, der seit der Fusion mit Praxair seinen Hauptsitz in Irland hat, belegte Platz 57. Ende vergangenen Jahres war Deutschland gar nicht unter den Top 100 vertreten.

Insgesamt konnten sich etwas mehr europäische Konzerne unter den Top 100 platzieren als Ende vergangenen Jahres. Die Zahl stieg von 16 auf 19. Allerdings ist ihre Bedeutung an den Weltbörsen tendenziell seit Jahren rückläufig. Ende 2007, vor dem Höhepunkt der Finanzkrise, kamen laut EY noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt aus Europa, davon sieben aus Deutschland. Das wertvollste europäische Unternehmen war im ersten Halbjahr der französische Luxuskonzern LVMH (Rang 12).

EY: Vor allem US-Unternehmen profitieren von neuem Megatrend

Es sei zwar erfreulich, wenn Europa wieder etwas an Gewicht gewinne, aber das sei keine Trendwende, sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY in Deutschland. »Der aktuelle KI-Boom zeigt es überdeutlich: Wieder einmal sind es in erster Linie US-Unternehmen, die an den Börsen von einem neuen Megatrend profitieren und an Bedeutung gewinnen.« Vom Gesamtwert der 100 Top-Konzerne von 34,4 Billionen Dollar entfallen demnach 24 Billionen Dollar auf US-Firmen.

»Die weltweite Euphorie rund um die neuen Möglichkeiten, die KI für Unternehmen wie Privatleute bieten könnte, hat an den Weltbörsen für eine neue Dynamik gesorgt«, erläuterte Ahlers. Zur Jahresmitte 2023 fanden sich demnach unter den 100 weltweit höchstbewerteten börsennotierten Unternehmen 23 Technologiekonzerne - Ende 2022 waren es noch 19 Firmen. Der Wert dieser Tech-Konzerne stieg um 45 Prozent - keine andere Branche verzeichnete den Angaben zufolge eine auch nur annähernde Wertsteigerung.

Allein unter den Top 10 finden sich neben Apple und Microsoft, Tech-Giganten wie die Google-Muttergesellschaft Alphabet, der Online-Riese Amazon, der Chiphersteller Nvidia und der Facebook-Konzern Meta.

Im vergangenen Jahr hatte der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine die Aktienmärkte teilweise deutlich unter Druck gesetzt. Mit den Zinserhöhungen der großen Notenbanken bekamen 2022 insbesondere die zinssensiblen Tech-Riesen Gegenwind.

© dpa-infocom, dpa:230703-99-274616/5