Weltbankpräsident David Malpass hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Malpass werde sein Amt zum Ende des Fiskaljahres Ende Juni niederlegen, teilte die Entwicklungsbank mit Sitz in Washington am Mittwoch mit. Er wolle sich nach »vielen Fortschritten und reiflicher Überlegung neuen Herausforderungen stellen«, hieß es in der Mitteilung.
Der Rücktritt kommt rund ein Jahr vor dem regulären Ende der Amtszeit des Weltbank-Chefs. Malpass stand wegen seiner Aussagen zum Klimawandel heftig in der Kritik. Ihm wurde vorgeworfen, ein Leugner der Klimakrise zu sein.
Svenja Schulze: Aussagen sind »irritierend«
Im September war der US-Ökonom Fragen ausgewichen, ob die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur globalen Erwärmung beitrage. Stattdessen hatte der Weltbank-Chef gesagt: »Ich bin kein Wissenschaftler.« Das brachte ihm viel Kritik ein, unter anderem aus dem Weißen Haus oder auch von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Schulze bezeichnete die Aussagen damals als »irritierend«. Später bemühte sich Malpass um Schadensbegrenzung und sagte, er bedauere seine Wortwahl.
Malpass war 2019 in der Amtszeit des früheren US-Präsidenten Donald Trump auf dessen Vorschlag hin ins Amt gekommen. Er wurde für fünf Jahre berufen. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt daran gezweifelt, ob der Klimawandel menschengemacht sei - solche Zweifel sind wissenschaftlich klar widerlegt.
Die Weltbank leiht armen Ländern Geld zu günstigen Konditionen mit dem Ziel, deren Wirtschaft zu stärken und die Armut dort zu reduzieren. Die Organisation wird von 189 Staaten weltweit getragen.
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