Der Waffenhersteller Heckler & Koch wirtschaftet deutlich profitabler als zuvor. In den ersten drei Quartalen des Jahres schnellte der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 29,1 Millionen Euro in die Höhe, wie die Firma in Oberndorf mitteilte. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 226 Millionen Euro.
Unter anderem Lieferungen von Sturmgewehren nach Litauen, Lettland, Norwegen und in die USA ließen die Kasse klingeln. »Die operative Fähigkeit unserer Firma kommt nun voll zur Geltung«, sagte Firmenchef Jens Bodo Koch. Man sei für die Deckung der steigenden Nachfrage in Folge des Ukraine-Kriegs gut aufgestellt.
Ein Teil des kräftigen Gewinnzuwachses liegt an Währungseffekten: Der Dollar, den HK in den USA für den Verkauf von Sturmgewehren an das Militär und Pistolen für Privatleute einnimmt, ist in der Euro-Bilanz der Schwarzwälder Firma wegen dessen Kursanstiegs mehr wert.
Noch vor einigen Jahren war Heckler & Koch angeschlagen, ein harter Sanierungskurs führte zwischenzeitlich zu unbezahlter Extra-Arbeit der Belegschaft. Der Schuldenberg war bedrohlich hoch. Inzwischen hat sich die Lage aber deutlich verbessert. Die Finanzverbindlichkeiten lagen Ende September bei 103,4 Millionen Euro und damit rund 60 Millionen Euro niedriger als ein Jahr zuvor. Ein Gesellschafterdarlehen gilt bilanziell nun als Eigenkapital.
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