Das anvisierte Sparprogramm beim Autobauer Volkswagen umfasst dem »Handelsblatt« zufolge einen deutlichen Jobabbau in der Verwaltung. In einem internen Podcast mit Konzern-Personalvorstand Gunnar Kilian habe VW-Markenchef Thomas Schäfer von einem Einsparziel bei den Personalkosten im sogenannten indirekten Bereich in Höhe von einem Fünftel gesprochen, berichtete die Zeitung. Der Verwaltungsapparat der Wolfsburger umfasst rund 40.000 Büroangestellte in Marke und Konzern. Es gehe dem Unternehmen dabei um die Kosten, nicht um Köpfe, habe Kilian betont. Eine Konzernsprecherin wollte die Informationen im Detail nicht weiter kommentieren.
Keine »Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung«
Bei dem angestrebten Programm der Marke Volkswagen würden sämtliche Kosten und Themenbereiche kritisch geprüft, hieß es von der Sprecherin. Das Unternehmen werde weiter die Möglichkeiten »entlang der demografischen Kurve« nutzen - sprich Instrumente wie freiwillige Altersteilzeit. »Ein pauschales Abbauziel der Mitarbeiteranzahl gibt es bei Volkswagen nicht«, sagte sie. Auch die Arbeitnehmervertretung wollte sich zu »Spekulationen« nicht äußern. »Der Betriebsrat kommentiert die vertraulichen Verhandlungen weder inhaltlich noch mit Bezug auf den weiteren Zeitplan«, sagte ein Betriebsratssprecher. »Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung sind mit uns nicht zu machen.«
VW-Markenchef Thomas Schäfer will mit einem Sparprogramm die Ergebnisse der chronisch renditeschwachen Kernmarke der Wolfsburger heben. Bis Ende 2026 sollen so zusammengenommen zehn Milliarden Euro zusammenkommen, damit VW Pkw es auf die angestrebte Umsatzrendite von 6,5 Prozent bringt - zuletzt lag sie in den ersten neun Monaten 2023 bei 3,4 Prozent. Schäfer hatte bereits angedeutet, dass es unter anderem Einsparungen durch markenübergreifende Produktion in der sogenannten Markengruppe »Core« geben solle. Zu dieser gehören neben VW Pkw noch Seat/Cupra, Skoda und die leichten Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN).
Details zum Sparprogramm liegen noch nicht vor. Laut »Handelsblatt« dürften sich die Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung bis in das kommende Jahr ziehen. Demnach stehen allerdings für das Jahr 2024 bereits alle erforderlichen Maßnahmen, diejenigen für die Folgejahre müssen noch festgezurrt werden.
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