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Von der Leyen: Heizung zwei Grad runter

Russland hat die Lieferungen der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 stark gedrosselt. Ursula von der Leyen hat jetzt einen Vorschlag gemacht, wie die EU das kompensieren könnte.

EU-Gipfel in Brüssel
Charles Michel (l-r), Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron auf dem EU-Gipfel in Brüssel. Foto: Olivier Matthys
Charles Michel (l-r), Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron auf dem EU-Gipfel in Brüssel.
Foto: Olivier Matthys

Angesichts drohender Gas-Engpässe hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen europäische Verbraucher erneut zum Energiesparen aufgefordert.

Wenn man die Heiztemperatur in der gesamten EU nur um zwei Grad senke und die von Klimaanlagen um zwei Grad erhöhe, könne man die gesamten Lieferungen der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 einsparen, sagte die deutsche Politikerin nach einem EU-Gipfel in Brüssel. »Darin liegt also eine Menge Potenzial.« Zugleich bekräftigte von der Leyen, dass auch die Bezugsquellen von Energieträgern diversifiziert und in Erneuerbare investiert werden müsse.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Ende Februar gilt die Versorgung Europas mit Gas aus Russland als gefährdet. Mittlerweile habe Russland die Lieferungen an zwölf EU-Staaten gedrosselt oder komplett gestoppt, sagte von der Leyen. Auch die Lieferungen nach Deutschland wurden drastisch gekürzt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rief deshalb die Alarmstufe im Notfallplan Gas aus. Auch er warb dafür, Energie zu sparen.

Von der Leyen: EU soll soll sich abstimmen

»Das Beste ist immer: auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein. Und genau das tun wir jetzt«, sagte von der Leyen. Man habe bereits zu Beginn des Jahres damit begonnen. Von der Leyen forderte, nicht nur nationale Maßnahmen zu ergreifen, die allein den heimischen Markt im Blick haben, sondern abgestimmt in der EU zu handeln. Deshalb sei es wichtig, einen detaillierten Überblick über die Situation in der EU zu haben.

Ihre Behörde habe alle nationalen Notfallpläne überprüft, um sicherzustellen, dass alle auf weitere Liefereinschränkungen vorbereitet sind. Zugleich arbeite man mit der Industrie und den 27 EU-Staaten an einem europäischen Plan, der im Notfall die Gas-Nachfrage reduzieren soll.

© dpa-infocom, dpa:220624-99-789010/3