Mallorca erwartet zu Ostern zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor gut zwei Jahren wieder volle Hotels.
Die Auslastung werde in der Zeit zwischen dem 8. und 18. April unter Berücksichtigung der Last-Minute-Buchungen bei über 85 Prozent liegen, teilte der Hotelierverband der spanischen Urlaubsinsel (Fehm) mit. Damit liege man ungeachtet des Ukraine-Konflikts nur drei Prozentpunkte unter dem Niveau der letzten Osterwoche ohne Corona im Jahr 2019, sagte Fehm-Präsidentin María Frontera.
Bei den höherklassigen Unterkünften und den Luxus-Hotels werde die Auslastung trotz gestiegener Zimmerpreise im Vergleich zu 2019 sogar über dem Niveau von vor drei Jahren liegen. »Man kann praktisch von einer totalen Reaktivierung sprechen«, stellte Frontera fest. Diese gute Entwicklung sei in erster Linie der gestiegenen Nachfrage aus dem Ausland zu verdanken - allen voran der Besucher aus Deutschland, aber auch aus England und Skandinavien.
Das kann der Sprecher des deutschen Reiseveranstalters Tui, Aage Dünhaupt, bestätigen. »In der kommenden Osterwoche sind viele Hotels ausgebucht - dies gilt auch für den Robinson Club Cala Serena im Norden der Insel, der damit wieder an die Auslastung aus der Zeit vor Corona anknüpft«, sagte Dünhaupt der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Man rechne für Mallorca in den Osterferien »mit knapp 40 000 Tui-Gästen aus Deutschland«. Wegen der guten Nachfrage habe Tui Fly zu Ostern zusätzliche Flüge ab Düsseldorf, Hannover, Frankfurt und Stuttgart aufgelegt.
Die hohe Auslastungsquote zu Ostern ist umso bemerkenswerter, als in April immerhin schon 85 Prozent aller Hotels auf Mallorca Gäste empfangen. Das seien fünfmal so viele wie zum gleichen Zeitpunkt des vorigen Jahres (17 Prozent), betonte Frontera. Auf Mallorca beginnt die Hochsaison am 2. Mai. Bis auf drei Hotels, die dann noch eine komplette Renovierung durchführen, werden im Mai nach Fehm-Angaben sogar alle Insel-Unterkünfte geöffnet sein.
Die Erholung ist für die Wirtschaft der Balearen immens wichtig. Vor der Pandemie hatte der Tourismus direkt und indirekt für gut 41 Prozent des Volkseinkommens der Mittelmeerinseln gesorgt. Dieser Anteil war 2020 auf 14,2 Prozent gefallen, 2021 gab es eine leichte Erholung auf 27,7. Im Rahmen einer »Qualitätsoffensive« will die linke Regionalregierung die Einnahmen des Sektors in den kommenden Jahren weiter steigern - dabei aber auch mehr die Umwelt schonen. Das sei unter Umständen auch mit weniger Touristen als in den Rekordjahren 2018 und 2019 möglich, als jeweils rund 16,5 Millionen Besucher gezählt wurden.
© dpa-infocom, dpa:220409-99-856948/2