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Viele profitieren von Sonderzahlung als Inflationsausgleich

Das Leben in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren rasant verteuert. Viele Arbeitgeber federten das mit staatlicher Unterstützung etwas ab. Aber nicht alle Beschäftigten kamen in den Genuss.

Inflation
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Zur Abfederung der hohen Inflation hat im vergangenen Jahr fast die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland von ihrem Arbeitgeber eine Sonderzahlung erhalten. Allerdings verneinten 21 Prozent der Begünstigten in einer YouGov-Umfrage im Auftrag der in Nürnberg ansässigen Teambank die Frage, ob sie durch den Inflationsausgleich »spürbar mehr Geld zur Verfügung« gehabt hätten. Bei 26 Prozent der Begünstigten machte sich die Prämie nach deren Angaben positiv bemerkbar. 

Mit einer steuerfreien Inflationsausgleichsprämie sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angesichts gestiegener Verbraucherpreise entlastet werden. Es handelt sich um eine freiwillige Zahlung der Arbeitgeber, die zusätzlich zum regelmäßigen Arbeitseinkommen einmalig oder in Teilbeträgen ausgezahlt wird. Vom 26. Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2024 ist die Prämie bis zu einem Betrag von 3000 Euro steuer- und sozialabgabenfrei.

Nicht alle profitieren gleichermaßen

Ein Inflationsausgleich kam der Erhebung zufolge vor allem Haushalten mit höheren Einkommen zugute. Etwa zwei Drittel (64 Prozent) der Beschäftigten, die monatlich über mehr als 4000 Euro netto verfügen, haben nach eigenen Angaben eine Sonderzahlung erhalten. In den Haushalten mit einem Nettoeinkommen von unter 2000 Euro monatlich waren es drei von zehn Beschäftigten (30 Prozent). Die Fragen zum Inflationsausgleich stellte YouGov im Februar des laufenden Jahres 1751 Arbeitnehmern in Deutschland im Alter von 18 bis 79 Jahren.

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Teuerung insgesamt angeschoben. In Deutschland lag die Inflationsrate im Jahresschnitt 2022 bei 6,9 Prozent. 2023 fiel die Rate mit 5,9 Prozent etwas niedriger aus, lag aber immer noch auf dem zweithöchsten Niveau seit der Wiedervereinigung. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Sie können sich dann für einen Euro weniger leisten.

Viele Menschen (27 Prozent) legten der Umfrage zufolge die steuerfreie Sonderzahlung zurück, um für erhöhte Energie- und Heizkosten abgesichert zu sein. Fast genauso viele (26 Prozent) verwendeten das zusätzliche Geld, um ihren Lebensstandard zu halten. Jeder Fünfte (21) gab an, das Geld bewusst gespart zu haben, um sich damit Wünsche zu erfüllen.

© dpa-infocom, dpa:240611-99-349060/2