Logo
Aktuell Wirtschaft

Verdi ruft zu zweitägigen Warnstreiks an drei Flughäfen auf

Es geht um die Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn. Passagiere müssen sich hier in den kommenden Tagen auf spürbare Behinderungen einstellen.

Warnstreik
Im Zusammenhang mit dem Streik ist mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen. Foto: Jonas Walzberg
Im Zusammenhang mit dem Streik ist mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen.
Foto: Jonas Walzberg

An den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn müssen sich die Passagiere an den nächsten Tagen wieder auf spürbare Behinderungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi rief für Donnerstag und Freitag die Beschäftigen im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen der drei Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks auf. »Es ist im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen«, warnte Verdi am Dienstag. Die Luftfahrtbranche kritisierte den erneuten Ausstand.

Der Hamburger Flughafen kündigte an, dass wegen des Warnstreiks am Donnerstag und Freitag alle Abflüge gestrichen würden. Nach aktuellem Stand müssten 152 Abflüge am Donnerstag und 156 am Freitag ausfallen oder ohne Passagiere stattfinden. Landungen seien zwar weiter möglich. Allerdings müsse auch bei den Ankünften mit Flugstreichungen und Verspätungen gerechnet werden. Betroffen seien an beiden Tagen in Hamburg insgesamt fast 80.000 Fluggäste.

Darum geht es in den Verhandlungen

Hintergrund der Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, betonte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisierte, die andauernde Abfolge von Streiks an verschiedenen Flughäfen in Deutschland habe nichts mehr mit Warnstreiks zu tun. »Mit den erneuten Streiks erschweren die Gewerkschaften die intensiven Vorbereitungen auf den Sommerreiseverkehr«, sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. »Leidtragende sind die Reisenden und auch unsere Unternehmen, die sich nach den pandemiebedingten Reisebeschränkungen jetzt wieder für einen reibungslosen Flugbetrieb engagieren«, sagte von Randow weiter.

Im Schnitt an jedem elften Tag Streik

Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde laut BDL an etwa jedem elften Tag an einem Flughafen gestreikt. Wegen des großflächigen Streiks am 26. und 27. März 2023 hätten an diesen beiden Tagen rund 3500 Flüge gecancelt werden müssen. Damit überschreite die Zahl der gestrichenen Flüge aufgrund von Streiks in diesem Jahr bereits deutlich die Zahl der gestrichenen Flüge im gesamten Jahr 2019. Damals waren es im gesamten Jahr 3300 Flüge, die laut dem BDL wegen Streiks nicht stattfinden konnten.

© dpa-infocom, dpa:230418-99-359581/3