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US-Börsen: Schuldenstreit verunsichert Anleger

Noch immer gibt es keine Lösung im Schuldenstreit. Sollte keine Einigung erzielt werden, droht ein Zahlungsausfall. Aber auch schon jetzt machen sich die Auswirkungen des Streits bemerkbar.

US-Notenbank Fed
Innerhalb der US-Notenbank Fed zeichnet sich kein eindeutiger geldpolitischer Kurs ab. Foto: J. Scott Applewhite
Innerhalb der US-Notenbank Fed zeichnet sich kein eindeutiger geldpolitischer Kurs ab.
Foto: J. Scott Applewhite

Der weiter schwelende Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA hat der Wall Street heute einen weiteren Dämpfer verpasst. Die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der US-Notenbank (Fed) zeigte nur wenig Wirkung.

Innerhalb der Fed zeichnet sich derzeit kein eindeutiger geldpolitischer Kurs ab. Mit Blick auf die künftige Ausrichtung zeigen sich einige Notenbanker prinzipiell offen für weitere Zinsanhebungen, andere hingegen sind eher gegen zusätzliche Straffungen.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,77 Prozent tiefer bei 32.799,92 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,73 Prozent auf 4115,24 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,50 Prozent auf 13.604,48 Punkte abwärts.

Viel Diskussionsbedarf

Im erbitterten US-Schuldenstreit gibt es nach den Worten des republikanischen Verhandlungsführers Kevin McCarthy noch immer reichlich Diskussionsbedarf. »Es gibt eine Reihe von Punkten, bei denen wir noch weit auseinander liegen«, sagte McCarthy heute im US-Kongress in Washington bei einer Pressekonferenz.

Prognosen des US-Finanzministeriums zufolge droht ab Anfang Juni ein Zahlungsausfall der US-Regierung, sollte die Schuldenobergrenze nicht erhöht werden. Dies könnte schwerwiegende Folgen für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft haben. Möglichkeiten das zu verhindern, gäbe es durch eine Priorisierung der Ausgaben. So könnten etwa Rentenzahlungen zeitweise ausfallen, um Auslandsschulden zu bedienen.

Blick in die Details

Die Modeunternehmen Abercrombie & Fitch und Urban Outfitters lieferten besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen ab. Bei Abercrombie wurden am Markt der Umsatz und die Bruttomarge gelobt. Urban Outfitters glänzte ebenfalls mit starken Erlösen. Zudem hob Analystin Adrienne Yih von Barclays ihr Anlageurteil auf »Overweight« an. Die Abercrombie-Aktien sprangen um mehr als 31 Prozent hoch, die Titel von Urban Outfitters verteuerten sich um über 17 Prozent.

Der Halbleiterhersteller Analog Devices übertraf mit seinem Ergebnisanstieg im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen. Dass die Aktie dennoch um 7,8 Prozent nachgab, dürfte dem starken Kursverlauf seit Ende April geschuldet sein. Die Anteilsscheine von Kohl’s schnellten um 7,5 Prozent nach oben. Der Einzelhändler meldete ein besser als befürchtet ausgefallenes Ergebnis je Aktie für das erste Quartal.

Der US-Finanzkonzern Citigroup will angesichts des gescheiterten Verkaufs seines Mexiko-Geschäfts noch in diesem Quartal wieder Aktien zurückkaufen und die unter dem Namen Banamex bekannte Einheit 2025 an die Börse bringen. Die Citigroup-Papiere fielen um 3,1 Prozent.

Der Kurs des Euro wurde zuletzt bei 1,0753 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0785 (Dienstag: 1,0779) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9272 (0,9277) Euro.

US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank um 0,30 Prozent auf 113,28 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Papiere betrug 3,74 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-815546/2