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Unternehmer mit Weitblick: Der Pilot Peter Adrian

Er übernimmt gerne das Steuer: Als Privatpilot im Flugzeug, als Chef eines Immobilienunternehmens, an der Spitze der Deutschen Industrie- und Handelskammer - und als Käufer des insolventen Hunsrück-Flughafens Hahn.

Peter Adrian
Die Erfahrungen als Pilot helfen Peter Adrian auch im Job: Das Schlimmste sei entweder gar nicht zu reagieren oder in Hysterie zu verfallen. Foto: Kay Nietfeld
Die Erfahrungen als Pilot helfen Peter Adrian auch im Job: Das Schlimmste sei entweder gar nicht zu reagieren oder in Hysterie zu verfallen.
Foto: Kay Nietfeld

Peter Adrian mag den Blick aufs Ganze. Nicht nur, wenn der langjährige Privatpilot mit seiner Maschine abhebt. »Fliegen ist eine Herausforderung, die erfordert volle Konzentration. Auch da kann man sich immer weiter entwickeln«, sagte der 66-Jährige, ein Liebhaber historischer Flugzeuge und Vollblutunternehmer, einst der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview. Eines sei beim Job und Fliegen genauso wichtig: »Kühlen Kopf bewahren!«

Auch als Unternehmer mag der gebürtige Kölner, der in Trier aufgewachsen ist, den Weitblick. Sein Trierer Immobilienunternehmen Triwo AG ist inzwischen an bundesweit rund 30 Standorten präsent: Mit großen Industrie- und Gewerbeparks, die Triwo entwickelt und an Firmen vermietet. Zur Gruppe mit mehr als 200 Beschäftigten gehören vier Flugplätze in Egelsbach (Hessen), in Oberpfaffenhofen (Bayern), Zweibrücken (Pfalz) und Mendig (Kreis Mayen-Koblenz) sowie herstellerunabhängige Autotestzentren.

Kauf des Hunsrück-Flughafens Hahn

Nun kauft Adrians Triwo AG den Hunsrück-Flughafen Hahn. Alle rund 400 Beschäftigten am einzigen größeren Verkehrsflughafen in Rheinland-Pfalz werden laut Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner übernommen. Der Flugbetrieb soll weiter gehen.

Adrian engagiert sich seit langem über sein eigenes Unternehmen hinaus ehrenamtlich. Seit 2006 ist er Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, die mit rund 29.000 Unternehmen zu den kleineren Kammern zählt. Und seit März 2021 tut er das bundesweit - als Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Dort steht er an der Spitze von 79 Industrie- und Handelskammern und vertritt mehr als drei Millionen Unternehmen.

Die Erfahrungen als Pilot helfen ihm auch im Job: Das Schlimmste, was man als Pilot tun könne, sei entweder gar nicht zu reagieren oder in Hysterie zu verfallen. »Und das gilt ja eigentlich auch für uns Unternehmer. Auch wir werden mit unerwarteten Situationen konfrontiert, die wir einfach abarbeiten müssen«, sagte er. Adrian verfügt seit dem 29. Lebensjahr über eine deutsche und über eine amerikanische Pilotenlizenz.

Erstes Unternehmen mit 23 Jahren gegründet

Der Unternehmer hat nach einer Banklehre an der Universität Trier Volkswirtschaft studiert. Noch als Student, mit 23 Jahren, gründete er sein erstes Unternehmen. 1989 kam dann die Gründung der Triwo, zu der heute laut DIHK 36 Tochtergesellschaften in den Bereichen Industrie- und Gewerbeparks, Kfz-Testcenter und Sonderflughäfen gehören.

Für Adrian ist klar: »Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital im Unternehmen. Das kann man nur halten, wenn man ein gutes Klima hat, wenn man ein vernünftiges Miteinander hinbekommt. Und das geht nur auf Augenhöhe«, sagte er im Frühjahr 2021.

© dpa-infocom, dpa:230404-99-204999/3