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UN: Staudamm-Zerstörung vernichtet wichtiges Getreide

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist eine riesige landwirtschaftlicher Nutzfläche überschwemmt. Das Getreide ist damit vernichtet - mit katastrophalen Folgen für die Ärmsten weltweit.

Dnipro in Cherson
Der Dnipro tritt nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms über die Ufer. Foto: kyodo
Der Dnipro tritt nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms über die Ufer.
Foto: kyodo

Die Welternährungsorganisation (WFP) warnt nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine vor verheerenden Konsequenzen für hungernde Menschen weltweit.

»Die massiven Überflutungen vernichten neu angepflanztes Getreide und damit auch die Hoffnung für 345 Millionen Hungerleidende auf der ganzen Welt, für die das Getreide aus der Ukraine lebensrettend ist«, sagte der Leiter des Berliner WFP-Büros Martin Frick der dpa.

Nach der Zerstörung des Staudamms im Süden der Ukraine rechnet das ukrainische Agrarministerium ersten Schätzungen zufolge mit der Überschwemmung von etwa 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche am nördlichen Ufer des Dnipro in der Region Cherson. Am südlichen Ufer, im russisch besetzten Gebiet werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet, teilte das Ministerium auf seiner Webseite mit.

Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld an der Zerstörung des Stausees, beide Seiten sprechen von einem »Terroranschlag« und einer beispiellosen Katastrophe für die Umwelt.

Frick betonte: »Die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel befinden sich nach wie vor auf einem 10-Jahreshoch.« Die Zerstörung des Staudamms dürfe keine weiteren Preisexplosionen nach sich ziehen. »Noch mehr Leid können wir uns nicht leisten.«

© dpa-infocom, dpa:230607-99-970378/2