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Thyssenkrupp Nucera: Wasserstoffprojekte treiben Geschäft an

Der Anlagenbauer Thyssenkrupp Nucera setzt große Erwartungen in das weltweite Geschäft mit grünem Wasserstoff. Seit Juli ist das Unternehmen an der Börse.

Thyssenkrupp Nucera
Auf einer Fahne steht »Thyssenkrupp Nucera«. Foto: Fabian Strauch/DPA
Auf einer Fahne steht »Thyssenkrupp Nucera«.
Foto: Fabian Strauch/DPA

Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera bleibt auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/2023 kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 79 Prozent auf 493 Millionen Euro, wie die Anlagenbau-Tochter des Industriekonzerns Thyssenkrupp in Dortmund berichtet.

Das Unternehmen betont, dass sich der Umsatz bei der Wasserelektrolyse auf 240 Millionen fast verzehnfacht habe. Allein im dritten Quartal seien in diesem Bereich 110 Millionen Euro erlöst worden.

Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Wurde der Strom zuvor klimaneutral erzeugt, zum Beispiel mit Windrädern oder Solarzellen, wird der Wasserstoff »grün« genannt. Wasserstoff gilt als Schlüsselelement beim Aufbau einer klimaneutralen Industrie. Nucera baut auch Anlagen für die Chlor-Alkali-Elektrolyse, bei der aus einer Salzlösung mit Hilfe von Strom Chlor und Alkalilauge hergestellt wird.

Das Unternehmen sieht sich nach Worten von Vorstandschef Werner Ponikwar »als weltweit führender Anbieter von Wasserelektrolyse-Technologie für die Herstellung von grünem Wasserstoff«. Diese Position werde man weiter ausbauen. »Der langfristige Trend hin zum großvolumigen Einsatz des Energieträgers grüner Wasserstoff in der energieintensiven Industrie weltweit ist intakt«, sagt er.

Nucera sei dafür mit einer hocheffizienten Wasserelektrolyse-Technologie strategisch gut aufgestellt. Wenn es um grünen Wasserstoff gehe, seien Europa und die USA die am stärksten wachsenden Regionen.

Trotz hoher Gewinne keine Dividendenzahlung geplant

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte in den ersten neun Monaten um 77 Prozent auf 20 Millionen Euro. Unterm Strich blieben 18,2 Millionen Euro Nettogewinn. Auch am Geschäftsjahresende (30. September) soll der Jahresüberschuss positiv sein, sagt Ponikwar. Der Gewinn soll ins weitere Wachstum gesteckt werden. Eine Dividendenzahlung sei auf absehbare Zeit nicht geplant.

Thyssenkrupp hatte den Elektrolyse-Spezialisten im Juli an die Börse gebracht. Die Zahl der Mitarbeiter stieg innerhalb von neun Monaten um 139 auf 628. Knapp 400 davon arbeiten in Deutschland. Die Zentrale ist in Dortmund.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will bisherigen Angaben zufolge langfristig die Mehrheit an seiner Tochter halten. Zurzeit hält das Unternehmen 50,2 Prozent. Industrie De Nora hält aktuell 25,9 Prozent. De Nora ist ein italienischer Hersteller von Elektrochemie-Technologie.

© dpa-infocom, dpa:230828-99-986315/2