Nach 19-stündigen Verhandlungen habe der Arbeitgeber »zentrale, bereits mündlich vereinbarte Punkte wieder zur Disposition gestellt«, teilte Verdi am Sonntag mit. »Das ist eine unverschämte Provokation, die fast zum vollständigen Scheitern der Tarifverhandlungen geführt hat.« Möglich seien nun »Arbeitskampfmaßnahmen in deutlich größerem Umfang als bisher im umsatzstarken Weihnachtsgeschäft«.
Ein Sprecher von Galeria Karstadt Kaufhof versicherte hingegen, dass sich die Arbeitgeberseite an bereits vereinbarte Positionen halten würde. Nur eine »einvernehmliche Ausformulierung der Tariflösung« sei nach dem »Verhandlungsmarathon« nicht mehr möglich gewesen. Dazu sei ein neuer Termin vereinbart worden.
Verdi betonte, die für diesen Mittwoch und Donnerstag geplante nächste Gesprächsrunde sei entscheidend. »Das ist die letzte Chance, um in diesem Tarifkonflikt zu einer tarifvertraglichen Lösung für die Zukunft der Beschäftigten und alle Warenhausstandorte inklusive Karstadt Sports und Karstadt Feinkost zu kommen«, sagte Verhandlungsführer Orhan Akman.
Verdi und Galeria Karstadt Kaufhof verhandeln bereits seit einiger Zeit über einen gemeinsamen Sanierungstarifvertrag für den durch den Zusammenschluss entstandenen neuen Warenhausriesen. Laut Verdi würde eine Verschmelzung ohne neuen Tarifvertrag für die Kaufhof-Beschäftigten automatisch eine rund elfprozentige Entgeltabsenkung bedeuten.