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Studie: BMW und Mercedes hängen chinesische Konkurrenten ab

Bei der Wende hin zur E-Mobilität machten deutsche Autobauer lange keine gute Figur. Jetzt holen zwei große Marken einer Studie zufolge auf.

BMW
Ein Elektrofahrzeug der Marke BMW wird an einer Ladesäule aufgeladen. Foto: Patrick Pleul/DPA
Ein Elektrofahrzeug der Marke BMW wird an einer Ladesäule aufgeladen.
Foto: Patrick Pleul/DPA

Die Autobauer BMW und Mercedes-Benz behaupten sich nach Einschätzung des Branchenexperten Stephan Bratzel gut gegenüber ihrer chinesischen Konkurrenz. Beide haben den Absatz von E-Autos von Januar bis September im Vorjahresvergleich fast verdoppelt.

BMW verkaufte 247.000 E-Autos, Mercedes-Benz 175.000. »Damit lassen sie chinesische Wettbewerber, die ebenfalls das Premium-Segment avisieren, hinter sich«, teilte der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach mit.

Angesichts des Preiskampfs in China hätten Newcomer wie Nio oder Xpeng allmählich Schwierigkeiten bei den Verkäufen. Der für sein Batteriewechsel-Konzept bekannte Hersteller Nio steigerte seine Verkäufe demnach nur um ein Drittel auf 110.000, die Verkäufe von Xpeng schrumpften um 18 Prozent auf 81.000 Fahrzeuge.

Tesla bleibt Spitzenreiter

Tesla sei mit 46 Prozent Zuwachs auf 1,324 Millionen ausgelieferte Batterieautos (BEV) weiterhin weltweit Spitzenreiter - stehe jedoch zunehmend unter Druck, weil der chinensische Autobauer BYD seine BEV-Verkäufe um 80 Prozent auf 1,048 Millionen steigerte. BYD profitiert laut Bratzel von der hohen Nachfrage auf seinem Heimatmarkt: Dort stiegen die BEV-Verkäufe bis September um ein Viertel auf 4,2 Millionen. Die E-Autos haben in China bereits einen Marktanteil von 23 Prozent.

Der Volkswagen-Konzern steigerte seine BEV-Verkäufe um 45 Prozent auf 530.000. Damit habe VW den Abstand zu Tesla und BYD aber nicht verkürzen können und liege »abgeschlagen hinter den Marktführern der Elektromobilität« auf Platz 3. Der VW-Konzern habe bisherige BEV-Bestellungen abarbeiten können, heißt es in der CAM-Studie.

Die Autobauer müssten für den Markthochlauf zunehmend auch günstige BEVs anbieten. Damit steige der Druck, da die Gewinnmargen »bei vielen etablierten Volumenherstellern gering oder negativ sind«, sagte Bratzel.

Die BEV-Verkäufe des chinesische SAIC-Konzerns dürften um 4 Prozent auf rund 500.000 gesunken sein, GAC und Geely dürften stark zugelegt haben auf jeweils gut 350 000 E-Autos. Der südkoreanische Hyundai-Konzern hat nach Berechnungen des CAM in den ersten neun Monaten 370.000 BEVs verkauft, der französisch-italienische Stellantis-Konzern etwa 280.000.

© dpa-infocom, dpa:231017-99-598299/3