Mit den Arbeitskampfmaßnahmen sollte den Gewerkschaftsforderungen bei den am Donnerstag und Freitag stattfindenden Tarifverhandlungen Nachdruck verliehen werden, wie Verdi berichtete. Trotz des Streiks seien aber alle Häuser von Galeria Karstadt Kaufhof geöffnet geblieben, betonte der Vertriebschef des Unternehmens, Thomas Wanke.
Insgesamt sollten sich nach Gewerkschaftsangaben Beschäftigte in 68 Kaufhof-Filialen, 16 Filialen von Karstadt Sports sowie rund 8 Filialen von Karstadt Feinkost an den Arbeitsniederlegungen beteiligen. »Die Beschäftigten bei Kaufhof, aber auch Karstadt, sind sauer. Sie verlangen, dass es endlich eine sichere tarifvertragliche Lösung für die Zukunft des Warenhauses und ihre Arbeitsplätze gibt und dass die kräftezehrende Hängepartie ein Ende hat«, sagte der Verdi-Verhandlungsführer Orhan Akman.
Verdi und Galeria Karstadt Kaufhof verhandeln bereits seit einiger Zeit über einen gemeinsamen Sanierungstarifvertrag für den durch den Zusammenschluss entstandenen neuen Warenhausriesen. Laut Verdi würde eine Verschmelzung ohne neuen Tarifvertrag für die Kaufhof-Beschäftigten automatisch eine rund elfprozentige Entgeltabsenkung bedeuten. Die sorge für große Unruhe bei den Beschäftigten.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte in der Vergangenheit bereits eine Lösung vorgeschlagen, die für die Kaufhof-Mitarbeiter nicht ganz so große Einbußen bedeuten und den Karstadt-Beschäftigten sogar mehr Geld bringen würde. Auch Verdi hatte die Bereitschaft zu Zugeständnissen erkennen lassen. Doch sind die Positionen der beiden Seiten offenbar noch weit voneinander entfernt. Das gilt nicht nur für die künftige Lohnhöhe, sondern auch für die Frage, wie lange ein neuer Sanierungstarifvertrag gelten soll.