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Streik bei Discover endet - VC ruft zu erneutem Streik auf

In der Nacht zu Dienstag endet bei der Lufthansa-Ferienflugtochter Discover der Pilotenstreik. Für Montag hat die Gewerkschaft auch zum Solidaritätsstreik auf der Lufthansa-Langstrecke aufgerufen.

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Die kleine Ferienfluggesellschaft Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München. Foto: Arne Dedert/DPA
Die kleine Ferienfluggesellschaft Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München.
Foto: Arne Dedert/DPA

Nach dem Streik ist vor dem nächsten Warnstreik bei der Lufthansa: An diesem Montag endet um Mitternacht (23.59 Uhr) der dreitägige Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Discover. Doch schon am Dienstagmorgen soll dann das Bodenpersonal der Lufthansa die Arbeit an den Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart die Arbeit niederlegen.

Der bis Mittwochmorgen geplante Warnstreik der Gewerkschaft Verdi wird nach Angaben der Lufthansa mehr als 100.000 Reisende betreffen. Erneut werden hunderte Flüge ausfallen. Unter anderem im Cargo- und Technik-Bereich soll der erneute Ausstand des Bodenpersonals laut Lufthansa bereits am Montagabend (20.00) beginnen. Erst vor gut eineinhalb Wochen hatte Verdi das Bodenpersonal zu einem 27-stündigen Warnstreik aufgerufen - als Folge fielen 900 Flüge aus. Das waren etwa 90 Prozent aller Flüge.

Der Pilotenstreik der Vereinigung Cockpit (VC) bei der Ferienfluggesellschaft Discover hatte am Wochenende zu Flugausfällen in Frankfurt und München geführt. Für diesen Montag hofft das Unternehmen erneut, zwei Drittel sämtlicher Flüge anbieten zu können. Bei gestrichenen Flügen wollte der Konzern entweder Jets anderer Konzerngesellschaften einsetzen oder die betroffenen Passagiere umbuchen.

VC will Tarifvertrag bei Discover erzwingen

Für Montagvormittag hat die Gewerkschaft VC auch Piloten der Muttergesellschaft Lufthansa zu einem Solidaritätsstreik für die Discover-Kollegen aufgerufen. Bestreikt werden über einen Zeitraum von vier Stunden nur Flugzeuge vom Typ Boeing 787, von dem die Lufthansa bislang erst fünf Exemplare besitzt. In dem geplanten Streikzeitraum sind nach Angaben der Airline vier Abflüge potenziell betroffen. Hier sei man aber zuversichtlich, dass diese Abflüge wie geplant erfolgen. Andere Flugzeugtypen sind nicht betroffen.

Die mit 24 Airbus-Jets und rund 420 Piloten vergleichsweise kleine Ferienfluggesellschaft Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München und soll vor allem der Condor im touristischen Geschäft Konkurrenz machen. Die VC will einen ersten Tarifvertrag bei der im Sommer 2021 gegründeten Airline erzwingen. Discover zahlt nach eigenen Angaben bereits höhere Pilotengehälter, die sie aber mit dem Betriebsrat und nicht mit der Gewerkschaft vereinbart hat. Die neuen Gehälter entsprechen exakt der Forderungslage der VC, wie beide Seiten bestätigt haben. Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf aber weiterführen.

Hintergrund des Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die laut Verdi rund 25.000 Beschäftigten am Boden - unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services sowie weiteren Konzerngesellschaften. Lufthansa spricht von rund 20.000 Beschäftigen. Die Tarifverhandlungen sollen an diesem Mittwoch fortgesetzt werden.

© dpa-infocom, dpa:240219-99-41234/2